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„Der Lotse geht von Bord“: Norbert Lais verlässt nach 25 Jahren die Brücke der Realschule

25.07.2013

Für den Schulträger dankt OB Christof Florus. Fotos: StVw
Für den Schulträger dankt OB Christof Florus. Fotos: StVw
Für den Schulträger dankt OB Christof Florus. Fotos: StVw

Zum Schuljahresende scheidet Norbert Lais nach 25 Jahren an der Spitze der Realschule Gaggenau aus dem aktiven Schuldienst aus. Damit geht in der Schullandschaft der Großen Kreisstadt eine Ära zu Ende. Dementsprechend hochwertig und vielfältig war auch der Abschied, den die Realschule – Schülerschaft und Kollegium – ihrem bewährten Leiter ausrichtete. Dabei stach besonders der Beitrag von Konrektor Frank Baumgartner hervor, der in seiner originellen Mischung aus ausgefeiltem Klavierspiel und pointenreichen Texten gut und gerne die Hürde zur professionellen Kleinkunstbühne nahm.

„Der Lotse geht von Bord“, sagte Oberbürgermeister Christof Florus in Anspielung auf eine berühmte Karikatur der deutschen Geschichte. Lais sei 25 Jahre lang „ein kluger, ja, weiser, weitsichtiger, kompetenter, innovativer und kooperativer Lenker unserer hochangesehenen Realschule“ gewesen. „Sie haben der Einrichtung ein Gesicht gegeben“, betonte das Stadtoberhaupt. Dass die Einrichtung sich diesen hervorragenden Ruf erwerben konnte, sei auch der Tatsache geschuldet, „dass Lais kein ,normaler‘ Rektor war“. Vielmehr sei die Realschule „seine“ Schule gewesen, für die er sich wie ein geschickter Manager mit großer Tatkraft und mit nicht minder großem Durchsetzungsvermögen sowohl bei der Stadtverwaltung als Schulträger als auch beim Staatlichen Schulamt eingesetzt habe. „Ich schätze Herrn Lais als Fachmann wie als Person. Er ist sehr geradlinig, besitzt unwahrscheinlich viel Sachverstand und hat auch immer sehr gute Argumente. Seine ehrliche und offene Vorgehensweise hat mein Vertrauen in ihn stets bestärkt“, hob Florus hervor und schloss mit den Worten: „Sie, lieber Herr Lais, werden mir fehlen.“

„Wer führen will, muss Autorität sein. Sie, lieber Herr Lais, sind eine Autorität im besten Sinne“, unterstrich die Leitende Schulamtsdirektorin Anja Bauer. Sein fachliches Wissen und pädagogisches Können verdienten tiefen Respekt und Anerkennung. Der Realschule habe Lais – der mit den Ideen der Studentenbewegung 1968 hin zum freien und selbstbestimmten Menschen sowie zur demokratischen Schule groß geworden sei – zu einem modernen Profil verholfen. Bauer verabschiedete Lais im Namen seines Dienstherrn, des Landes Baden-Württemberg.

Nachdem die Rektoren der benachbarten Eichelberg- und Erich-Kästner-Schule, Achim Rheinschmidt und Manuel Metzmaier, komödiantisch wiedergegeben hatten, wie sie – zusammen mit Lais – das „Dream-Team des Schulzentrums Dachgrub“ bildeten, bezeugte Hartmut Föry in seiner Eigenschaft als Elternbeiratsvorsitzender der Realschule dem scheidenden Rektor, die Achtung vor dem Schüler und die gute Beziehung zwischen Lehrer und Schüler hervorragend gelebt zu haben – auch indem er sich um Einzelschicksale persönlich gekümmert habe. Das magische Dreieck Schüler-Lehrer-Eltern habe er immer im Lot gehalten. Als Schulleiter erhielt Lais von Föry eine glatte Eins. Fördervereinsvorsitzender Thomas Braun würdigte Lais als sehr engagierten und sehr interessierten Mitstreiter, während Schülersprecher Mendim Isufi Lais attestierte, er habe immer ein offenes Ohr und die richtigen Antworten gehabt – und als Lehrer eine Menge Allgemeinwissen mit auf den Weg gegeben.

Das Karlsruher Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) habe die Realschule Gaggenau als Ausbildungsschule sehr gerne genutzt, bemerkte Rektorin Barthold-Weilandt, denn Rektor Lais sei ein in Konfliktsituationen ganz zuverlässig und fundiert urteilender Mensch, der in die Zukunft blickt und lösungsorientiert sowie mit hoher Kompetenz vorgeht. Seine Wertschätzung der Arbeit des Religionslehrers Lais drückte der katholische Schuldekan Michael Wieber aus, während Gaggenaus Geschäftsführende Schulleiterin Evi Böhmer Lais als klugen und umsichtigen Kopf der Realschule und tragende Säule der Bildung im gesamten Murgtal charakterisierte – eine besondere Schulleiterpersönlichkeit. „Wir verlieren einen unserer Besten“, bedauerte auch der langjährige Rastatter Realschulrektorenkollege Wolfgang Noller. Lais sei Vollblutpädagoge, ein Held der Realschule, der messerscharf argumentiert und keinem nach dem Mund redet. Den hohen Stellenwert von Lais‘ Arbeit umriss Mahmut Pervaneli, Vorsitzender des Türkischen Schulelternvereins, und dankte für das unermüdliche Engagement und die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Die Grüße des Stadtpräsidenten von Gaggenaus Partnerstadt Sieradz, Jacek Walczak, überbrachte Lais‘ polnischer Schulleiterkollege Kristof Klimas. Lais, der mit der Realschule zu den Pionieren und Motoren der deutsch-polnischen Städtepartnerschaft gehört, habe hunderten von Schülern die Möglichkeit gegeben, die Idee eines vereinigten Europas über Partnerschaftstreffen kennenzulernen.

Das erfahrene Lob verteilte Lais auf all jene, die ihn unterstützt haben. „Das Lernziel allein ist nicht ausschlaggebend, auf den Menschen kommt es an“, verdeutlichte er sein Credo als Pädagoge. „Bildung ist die stabilste Währung“, so Lais, und: „Bildung braucht Lehrer“.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-404
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de



 

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