10.05.2011
Die Murgtal-Werkstätten & Wohngemeinschaften der Lebenshilfe, Kreisvereinigung Rastatt-Murgtal e. V. sind in Ottenau eine feste Größe. "Hier ist seit über 25 Jahren der Standort unserer Hauptwerkstatt", sagt Geschäftsführer Martin Bleier mit Verweis auf eine Zweigwerkstatt sowie eine Reha-Werkstatt für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Rastatt. Jetzt stattete eine Rathausdelegation mit Oberbürgermeister Christof Florus und Bürgermeisterin Brigitte Schäuble an der Spitze der Einrichtung im Ottenauer Pionierweg einen Besuch ab.
Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung gesucht
Tatsächlich gebe es kaum bessere Nachbarn als Menschen mit Behinderung, weiß Martin Bleier aus verschiedenen Nachbarschaftsgesprächen von Ottenauer Außenwohngruppen. Geradezu ideal funktioniere die Integration in dem Gaggenauer Stadtteil Ottenau. Hier gelte das Lebenshilfe-Motto: "Es ist normal, verschieden zu sein", bemerkt Bleier und berichtet von gemeinsamem Grillen oder Einladungen zu Kaffee und Kuchen mit Nachbarn, die ein gänzlich unkompliziertes Verhältnis zu ihren behinderten Mitmenschen hätten. Zudem fühlen sich die Menschen mit Behinderung in Ottenau auch als selbstverständlicher Bestandteil der örtlichen Vereinsgemeinschaft. Erst jüngst bei der Aktion "Gaggenau räumt auf" waren Mitarbeiter der Murgtal-Werkstätten tatkräftig mit bei der Sache zum Wohle der Allgemeinheit. Und mit der INTEGRA Mittelbaden gGmbh, an der die Murgtal-Werkstätten & Wohngemeinschaften zu 50 Prozent beteiligt sind, habe die Stadtverwaltung sehr gute Erfahrungen gemacht, unterstrich Florus. Das Unternehmen INTEGRA sieht im Auftrag der Stadt unter anderem auf dem Bahnsteig des Gaggenauer Bahnhofs nach dem Rechten und pflegt die dortigen Flächen.
Neue Aufgabengebiete und vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten
Als weitere Herausforderung der Murgtal-Werkstätten steht die Streichung des Zivildienstes bevor. Es werde versucht, diese Lücke mit Anwärter eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ)zu füllen und durch Umstrukturierung neu zu organisieren, betont Bleier. Auch der Ausbildungsbereich bei den Murgtal-Werkstätten & Wohngemeinschaften habe große Bedeutung. Derzeit befänden sich knapp 20 Heilerziehungspfleger oder Jugend- und Heimerzieher in Ausbildung. Anfang September würden erstmalig zwei Auszubildende im kaufmännischen Bereich beginnen. Dabei verfüge die Lebenshilfe über eigene Ausbilder, und bis auf zwei, die weggezogen seien, habe man bisher noch alle Auszubildenden übernommen, unterstreicht Vorsitzender Schmidt-Schmiedebach.
Nach einem Rundgang durch die Hauptwerkstatt und einem gemeinsamen Essen im Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigten sich Oberbürgermeister Florus und Bürgermeisterin Schäuble beeindruckt von der Qualität des Hauses und den zahlreichen Optionen, die es zum sichtbaren Wohle für Menschen mit Behinderung bereit hält. So verfügen die Murgtal-Werkstätten & Wohngemeinschaften gGmbH, die Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben teilnehmen lassen und ihnen so einen geregelten, sinnvollen und erfüllenden Tagesablauf ermöglichen, auch über verschiedene Mitbestimmungsorgane, wie Werkstattrat, Eltern- und Betreuerbeirat und Betriebsrat. Für den Geschäftsführer Martin Bleier ist das selbstverständlich, habe es doch mit Akzeptanz, Selbstbewusstsein und Wertschätzung zu tun. "Hut ab vor dieser Leistung", betonte Florus angesichts der breiten Tätigkeitspalette der Murgtal-Werkstätten, die ein wichtiger Arbeitgeber seien, und bot der Lebenshilfe seine Unterstützung an.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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