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Am 20. März: Vorstellung der Neuauflage des Buches „Sicherungslager Rotenfels“ im Bürgersaal des Rathauses

16.03.2015

Die Aufmerksamkeit, die das Buch „Sicherungslager Rotenfels. Ein Konzentrationslager in Deutschland“ 1989 bei seinem ersten Erscheinen erregte, war denkbar groß. Zwischenzeitlich ist das Werk längst vergriffen, und so trifft es sich gut, dass Helmut Böttcher und Michael Weingardt jetzt eine überarbeitete Neuauflage vorlegen. Am Freitag, 20. März, 19 Uhr, wird sie im Bürgersaal des Rathauses Gaggenau der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu laden die Stadt Gaggenau und die IG Metall Gaggenau recht herzlich ein, das Trio „Thirty Fingers“ mit Peter Götzmann umrahmt musikalisch. Schüler des Goethe-Gymnasiums Gaggenau haben sich mit dem Thema im Unterricht befasst und werden darüber vortragen.

Anlässlich des 70. Jahrestags 2014 gedachte die Gaggenauer Bevölkerung der Opfer, die bei den verheerenden Bombardements im September und Oktober 1944 ums Leben gekommen waren. Mehr als 200 Tote hatte Gaggenau damals zu beklagen, weit über 100 wurden verletzt, die Hälfte der Bevölkerung war obdachlos. Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Das nationalsozialistische Deutschland hatte sich von Beginn an (das war 1933) einer totalitären, rassenideologisch-menschenverachtenden und aggressiven Vorgehensweise verschrieben. Diese Politik mündete 1939 in den Zweiten Weltkrieg, der nie dagewesenes Leid über die Menschheit brachte. Im Herbst 1944 erreichten die Kampfhandlungen endgültig auch Gaggenau.

Bezeichnend allerdings ist, dass diese schlimme Heimsuchung die damaligen Machthaber nicht davon abhielt, ihr verbrecherisches Treiben fortzusetzen – und im November 1944 britische und amerikanische Kriegsgefangene sowie französische Widerständler, Geistliche und Zivilisten im Gaggenauer Erlichwald zu ermorden. Ein Gedenkstätte erinnert heute an diese Schandtaten. Überhaupt war Gaggenau gerade während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) fester Bestandteil des NS-Staats: Hier gab es Zwangsarbeiter – und in der Schlussphase des Krieges auch das Sicherungslager Rotenfels. Verbrechen gegen die Menschlichkeit begingen Nazi-Schergen auf Gaggenauer Gemarkung. Doch gab es unter der Zivilbevölkerung auch Beispiele von Solidarität, Mitgefühl und Mildtätigkeit gegenüber den Lagergefangenen, die offenkundig unter ihrem schweren Los litten.

„Von all dem legt die Neuauflage des Buches über das Sicherungslager Rotenfels Zeugnis ab, was sehr zu begrüßen ist, zumal Zeitzeugen, die die damaligen Geschehnisse bereits bewusst erlebt haben, immer weniger werden. Andererseits sollen und müssen die Nachgeborenen erfahren, was sich während der unglückseligen Zeit der NS-Herrschaft in unserer Stadt abgespielt hat. Ich danke deshalb dem bewährten Autorengespann Helmut Böttcher und Michael Weingardt. Mein Dank gilt auch dem profunden Kenner der Geschichte Gaggenaus, Ulrich Behne, für seine Bereitschaft, am vorliegenden Buch mitzuwirken. Das Werk füllt jene Lücke, die schmerzhaft entstanden wäre, gäbe es das Buch nicht mehr. Diese Lücke sollten wir immer verhindern“, schreibt Oberbürgermeister Christof Florus in seinem Vorwort zur überarbeiteten Neuauflage des Werkes.

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Stadt Gaggenau
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