Wir wollen Sie informieren über die Besonderheiten der Gaspreisbildung und erläutern die aktuellen Entwicklungen. Wir möchten damit einen Beitrag zur sachlichen Diskussion über die Gaspreise leisten.

Was ist die Ölpreisbindung ?
Die Ölpreisbindung ist gesetzlich nicht verankert, sondern eine notwendige Vereinbarung zwischen Produzenten und Importeuren sowie regionalen Verteilern, um die langfristige Versorgung mit Erdgas zu sichern. Dies hat das Bundeswirtschaftsministerium gegenüber dem Bundestag im Herbst 2004 bestätigt.Erdgas kann über lange Zeiträume nicht zu festen Preisen eingekauft werden. Deshalb enthalten die Bezugsverträge Preisanpassungsformeln. Darin wird geregelt, dass sich der Erdgaspreis in Abhängigkeit von den Heizölpreisen in den jeweiligen Ländern entwickelt. Die Erdgasproduzenten brauchen die Sicherheit, die für die Erschließung von Vorkommen beispielsweise in schwierigen Regionen wie Sibirien erforderlichen hohen Investitionen auch wieder hereinzubekommen. Importeure und Produzenten in ganz Westeuropa setzen dabei auf langfristige Verträge, die für einen Interessenaustausch sorgen. Die Orientierung der Preise an der Konkurrenzenergie Heizöl - mit einer zeitlichen Verzögerung von rund einem halben Jahr - macht dabei Sinn. Die Kombination von langfristigen Verträgen (für Deutschland reichen Sie zum Teil schon über das Jahr 2025 hinaus) und Ölpreisbindung sorgt dafür, dass die Produzenten die Preise nicht willkürlich in die Höhe treiben können und bietet gleichzeitig einem Importland wie Deutschland die Sicherheit, die benötigten Erdgasmengen auch in Zukunft zur Verfügung zu haben.

Nützt die Ölpreisbindung auch den Verbrauchern ?
Ja. Auf dem Ölmarkt gibt es im Gegensatz zum Erdgasmarkt viele Anbieter. Durch die Ölpreisbindung wird die höhere Flexibilität auf den Erdgasmarkt übertragen. Dabei wirkt Sie in beide Richtungen. Der Wegfall der Ölpreisbindung würde nicht automatisch zu sinkenden Preisen führen. Denn auch die Preise auf Erdgasspotmärkten, auf denen Erdgas kurzfristig ohne direkte Ölpreisbindung gehandelt werden, orientieren sich an den Ölpreisen.

Niedrigere Preise durch eine Regulierungsbehörde ?
In Europa werden die Gasmärkte liberalisiert. Deutschland und die anderen EU-Mitgliedsstaaten richten zu diesem Zwecke Regulierungsbehörden ein. Diese Behören wachen darüber, dass die bestehenden Gasnetze auch von Dritten zum Transport von Gas benutzt werden können. Hierbei werden die Gasnetze für den Wettbewerb geöffnet. Dies kann den Wettbewerb auf dem Gasmarkt stärken. Die bewährten und international geltenden Mechanismen der Versorgung und der Preisbildung bleiben davon unberührt.

Steigt der Preis für Erdgas weiter ?
Da die wenigen Lieferländer einer wachsenden Zahl von Nachfragern gegenüberstehen, ist zu erwarten, dass die Preise für Energie auf lange Sicht auf einem hohem Niveau bleiben bzw. steigen werden. Der weitere Verlauf hängt von der Entwicklung der Heizöl- bzw. Rohölpreise ab.

Weitere Informationen im Internet unter www.erdgasfakten.de