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Die Stadt betreibt seit Jahrzehnten eine erfolgreiche Migranteneingliederung

21.03.2007

Gaggenau ist Vorreiter mit Mustercharakter in der Ausländerintegration

Die gelungene Ausländerintegration in Gaggenau war Gegenstand des Gesprächs bei der jüngsten OB-Bürgersprechstunde. Frau Dr. H. Ilkay Topuz dankte Oberbürgermeister Michael Schulz für sein Engagement auf diesem Gebiet und ganz besonders für seinen Auftritt neulich bei einer Podiumsdiskussion in Gaggenau.

„Zuwanderung und Integration am Beispiel der Stadt Gaggenau und des Murgtals. Rückblick – Herausforderung – Ausblick“: So hieß die Tagung der Friedrich-Naumann-Stiftung, die Mitte November 2006 in Gaggenau stattfand, auf eine starke Resonanz stieß und fruchtbare Gespräche zeitigte. Die Auswahl der Organisatoren fiel nicht zufällig auf Gaggenau. „Wir sind froh, dass wir so etwas wie Ausländerfeindlichkeit in Gaggenau nie gespürt haben“, betont Oberbürgermeister Michael Schulz, der bei der Tagung im November einführte. „Die Gaggenauer sind es seit jeher gewohnt, mit Ausländern zusammen zu leben“, bemerkt Schulz. Das städtische Ausländeramt kann ihm in seinen Aussagen nur beipflichten.

„Dass die soziologische und wirtschaftliche Integration von Migranten in der Region im landes- und bundesweiten Vergleich besonders gut abschneidet, belegt auch der niedrige Arbeitslosenanteil im Murgtal. Doch auch die hohe Zahl der bereits eingebürgerten ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger steht für die erfolgreiche Integration in unserer Stadt“, geht aus einem Vermerk des Gaggenauer Ausländeramtes hervor. Auch in Zeiten abnehmender finanzieller Handlungsmöglichkeiten will die städtische Behörde ihre erfolgreiche Tätigkeit mit viel Engagement und Kreativität weiterführen.

Dabei setzt sie vor allem auf das Erlernen der Sprache. Konsequente Integrationsförderung ist für sie konsequente Sprachförderung. „Die sprachliche Integration von Zuwanderern ist ein entscheidendes Element für eine erfolgreiche berufliche Integration überhaupt. Sie ist Voraussetzung für eine allgemeine gesellschaftliche Teilhabe. Erst eine Erwerbstätigkeit ermöglicht im Regelfall die finanzielle Selbstständigkeit und damit eine Unabhängigkeit von staatlichen Transferleistungen“, weiß die städtische Behörde.

Hinzu komme, dass eine tatsächliche gesellschaftliche Integration sich vor allem auf der kommunalen Ebene vollziehe, da nur in örtlichen Gemeinschaften das Zusammenleben von Menschen unmittelbar erfahrbar sei. Deshalb unterstützt das städtische Ausländeramt die Integration von Migranten, indem es sprachliche, berufliche und flankierende Eingliederungsmaßnahmen gewährt.

Als ein richtiges „Murgtal-Kind“ fühlt sich Frau Dr. H. Ilkay Topuz, die in Gaggenau ihre Jugendzeit verbracht hat. Ihre Wege haben die junge türkischstämmige Ärztin bereits weit in die Welt hinausgeführt, deshalb hat sie auch genügend Vergleichsmöglichkeiten. „Auch wenn Gaggenau eine kleine Stadt ist, bewegt sie sich doch auf Großstadtniveau in Sachen Aktivitäten für ihre ausländischen Mitbürger“, urteilt Topuz. Gaggenau habe schon vor Jahren den Grundstein gelegt für eine erfolgreiche Integrationspolitik, weil es die Probleme erkannt und reagiert habe, meint Frau Topuz.

Sie erinnert an die Sozialwohnungen für DaimlerChrysler-Mitarbeiter und die dortigen Kinderspielplätze, wo ausländische und einheimische Kinder und Eltern zusammen gekommen seien. Auch die Programme im Jugendhaus sind für Topuz keine Selbstverständlichkeit. „Gaggenau tut für seine Jugendlichen sehr viel.“ Allerdings müsse die Initiative von den Jugendlichen kommen. Behielten sie ihre Ideen verschlossen im Kopf, könne das keine positiven, verändernden Folgen nach sich ziehen. Bemerkenswert an Gaggenau fand Topuz auch schon immer, dass sich keine „Gettos“ herausgebildet hätten, obwohl es hier einen hohen Ausländeranteil an Kroaten, Serben, Italiener und Türken gebe. Gerne erinnert sich Topuz auch an die türkischen Kinderfeste in der Jahnhalle zurück. In Sachen Ausländerintegration sieht sie in Gaggenau einen „Vorreiter“. „Gerade das macht Gaggenau interessant.“

Die Meinung von Frau Topuz teilt der in Gaggenau wohnhafte Weltbürger Professor Wolfgang Hempel. Der Initiator des Gaggenauer Integrationsgespräches im November 2006, der sich nicht zuletzt um die Integration jüdischer Auswanderer aus der ehemaligen Sowjetunion verdient gemacht hat, stuft die Integrationspolitik Gaggenaus als „positiv“ ein. Die Stadt und DaimlerChrysler hätten in Gaggenau von Beginn an eine „sehr aktive Integrationspolitik“ betrieben, so Hempel. Die Früchte dieser Vorgehensweise führte sicher auch dazu, dass Gaggenau im Gegensatz zu vielen anderen Städten bis heute keinen Integrationsbeauftragten benötigt – und zwar schlichtweg, weil Integration hier funktioniert.

„Eine erfolgreiche Integration ist für die Stadt Gaggenau von zentralem Interesse und stellt auch weiterhin eine große Herausforderung dar“, weiß das städtische Ausländeramt. „Wir wollen uns deshalb nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern an unseren Erfolgen anknüpfen“, heißt die Devise im Ausländeramt. Eines sei dabei nicht aus dem Auge zu lassen: „Die Integration der auf Dauer in Gaggenau lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die eine gemeinsame Anstrengung auf allen Ebenen erfordert.“



 

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