30.09.2010
Mit der Verabschiedung des langjährigen Hauptamtsleiters Rudolf Horsch in den Ruhestand ging im Gaggenauer Rathaus eine Ära zu Ende. 37 Jahre lang übte Horsch diese verantwortungsvolle Schlüsselposition aus, nachdem er neun Jahre in der Verwaltung der damals noch selbständigen Gemeinde Rotenfels und drei im städtischen Bauordnungsamt tätig war. Oberbürgermeister Christof Florus charakterisierte ihn als „Mann von Format“, den stets Integrität und Loyalität ausgezeichnet hätten. Von mustergültigem Pflichtbewusstsein, habe er nie nach Stunden, sondern immer nach Aufgaben und Zielen gearbeitet. „Ausgeprägte fachliche Kompetenz, außergewöhnlicher Fleiß, großes Organisationstalent, immense Erfahrung und vor allem Geschick und Gespür für gute Entscheidungen“ waren Attribute, mit denen Florus seinen scheidenden Hauptamtsleiter bedachte.
Theo Gehrmann, der im Namen seiner Gemeinderatskollegen sprach, machte keinen Hehl daraus, dass er gerne noch länger mit Horsch zusammengearbeitet hätte. Er bewundere dessen andauernden Wissensdurst und auch seine Bereitschaft, Wissen weiterzugeben. Horsch habe „Kommunalpolitik im Blut“ und profunde Kenntnisse. Präzision, Aufmerksamkeit und Schnelligkeit seien Schlüsseleigenschaften von Horsch.
Um den Hauptamtsleiter zu verabschieden, waren mit den Altoberbürgermeistern Dr. Helmut Dahringer und Michael Schulz auch zwei seiner ehemaligen Vorgesetzten gekommen. Dahringer würdigte die großen Verdienste seines langjährigen Mitarbeiters um die Entwicklung Gaggenaus hin zur Großen Kreisstadt. Dabei habe er Horschs Einfühlungsvermögen, seine Klarheit, Offenheit, Verschwiegenheit und Selbständigkeit kennen und schätzen gelernt. „Ich habe hohe Achtung vor der Lebensleistung von Herrn Horsch. Er ist mir zu einem Freund geworden“, betonte der Altoberbürgermeister. Als Dankeschön überreichte er eine „Gaggenauer Gans“, die die Bildhauerin Gudrun Schreiner gestaltet hat.
„In nahezu 50 Jahren habe ich die Entwicklung unserer Stadt aus nächster Nähe erleben und teilweise mitgestalten dürfen. Ich wurde hierbei gefordert, aber auch gefördert“, sagte Horsch in seinen Dankesworten. „Teilweise ist die Aufgabenerfüllung schwieriger geworden. Die Bürger sind mündiger, selbstbewusster und kritischer und unser Rechtssystem hat sich zu einem komplexen System herangebildet, das vielfach nur noch schwer in allen Facetten zu durchschauen und zu erfassen ist“, schilderte Horsch seine Erfahrung. „Es sind zeitgemäße Antworten zu finden auf die permanenten Fragen: Tun wir die richtigen Dinge? Und: Tun wir die Dinge richtig?“ Eine Dia-Show seiner Hauptamtsmitarbeiter ließ die berufliche Vita von Rudolf Horsch noch einmal Revue passieren. Der Applaus aller Anwesenden war ihm gewiss.
Manfred Mayer M.A.
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