21.01.2015
OB Florus: „Wir wollen, dass Inklusion gelebt wird“
In Gaggenau-Bad Rotenfels, Schulzentrum Dachgrub, in unmittelbarer Nachbarschaft der Real- und Eichelbergschule entsteht die Außenstelle Süd der in Karlsbad ansässigen Ludwig-Guttmann-Schule. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung für körper- und mehrfachbehinderte Kinder- und Jugendliche. Die Schule wird direkt an die schon bestehende, sich in Trägerschaft des Landkreises Rastatt befindende Erich-Kästner-Sonderschule angebaut. Für die Planung des 3,4-Millionen-Projekts zeichnet das in Gaggenau ansässige Architekturbüro Kohlbecker Gesamtplan GmbH zuständig. Schulträger ist der Landkreis Karlsruhe, Bauträger und Eigentümer der Landkreis Rastatt. Mit Am Projekt beteiligt sind die Stadtkreise Karlsruhe und Baden-Baden sowie der Landkreis Calw. Jetzt war Erster Spatenstich. Das Gebäude soll in neun bis zehn Monaten bezugsfertig sein.
„Wir wollen, dass Inklusion gelebt wird“, betonte Oberbürgermeister Christof Florus mit Verweis auf die guten Erfahrungen der Stadt Gaggenau mit der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal in Ottenau. Die Nähe zu den schon bestehenden Schulen in der Nachbarschaft berge große Synergie-Effekte in sich. „Wir zielen auf noch mehr Kooperation“, gab der Oberbürgermeister als Marschroute aus.
Nachdem die Schulleiter Claudia Kury (Ludwig-Guttmann-Schule) und Manuel Metzmaier (Erich-Kästner-Schule) zusammen mit der Schülerschaft, den Eltern und dem Förderverein die Anwesenden begrüßt hatten, unterstrich der Karlsruher Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, dass man mit der Ludwig-Guttmann-Schule einen regionalen und dezentralen Ansatz, inklusiv zu beschulen, verfolge. Landrat Jürgen Bäuerle sagte, Schülerinnen und Schüler der ersten sechs Klassen aus der Region bräuchten dank des Standorts Bad Rotenfels keine langen und beschwerlichen Autofahrten zurückzulegen, sondern könnten in eine wohnortnahe Schuleinrichtung gebracht werden. Das „Modellprojekt“ sei „einzigartig in der Region“ und „Ausdruck richtig guter kommunaler Zusammenarbeit, um behinderten Kindern Perspektiven zu bieten“. Bäuerles Dank galt Oberbürgermeister Florus und Bürgermeisterin Brigitte Schäuble für die partnerschaftliche Begleitung des Projekts durch die Stadt Gaggenau als Baurechtsbehörde.
Laut Michaela Assen vom Büro Kohlbecker entsteht eine bauliche Erweiterung der 1974 von Professor Christoph Kohlbecker geplanten Erich-Kästner-Schule, wo auch Umbauten im Bestand stattfänden. Der eingeschossige Würfelbau werde sich unter das auskragende, bestehende Gebäude schieben. Beide Schulen erhielten denselben Haupteingang, ein Aufzug werde eingebaut. Die Räume seien in Richtung Süden und Westen (in die freie Landschaft) ausgerichtet. Die Holzkonstruktion bleibe sichtbar anhand Massivholzdecken mit warmer Ausstrahlung. Das Tageslicht falle durch ein begrüntes Flachdach.
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