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Gaggenau blickt auf seine 90jährige Stadtgeschichte zurück

19.09.2012

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wohnten dem Festakt im Rathaus bei. Foto: StVw<br />
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wohnten dem Festakt im Rathaus bei. Foto: StVw
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wohnten dem Festakt im Rathaus bei. Foto: StVw

Mit einem feierlichen Festakt im Bürgersaal des Rathauses blickte Gaggenau auf sein 90jähriges Bestehen als Stadt zurück. Oberbürgermeister Christof Florus ließ in seiner Festansprache die Entwicklung zum wirtschaftlich starken und lebensqualitativ hochwertigen Mittelzentrum Revue passieren und würdigte die Verdienste der einzelnen Bürger- und Oberbürgermeister sowie ihrer jeweiligen Bürgerschaft. Die musikalische Umrahmung steuerten in bewährter Manier Jochen Baier (Flöte), Gerold Stefan (Saxophon) und Michael Nobs (Klavier) von der Gaggenauer Schule für Musik und darstellende Kunst bei.

Florus‘ Rückblick begann mit der Amtszeit (1919-1933) von Bürgermeister August Schneider, dessen Einsatz und Tatkraft Gaggenau seine Stadtwerdung verdankt. Die Bedeutung des Benzwerks habe Schneider die Zuversicht gegeben, den Aufstieg Gaggenaus vom Dorf zur Stadt erreichen zu können. Dieser Bürgermeister habe eine Infrastruktur aufgebaut, die ihrer Zeit und den umliegenden Städten und Gemeinden weit voraus war. Während seiner Amtszeit entstanden so prägnante Bauwerke wie die Jahnhalle, das alte Stadthotel, die Bürgerschule und die Merkurbrücke (heute steht dort die Konrad-Adenauer-Brücke). Auch das Waldseebad und der Waldfriedhof gehen auf die Amtszeit August Schneiders zurück.

Der Abstieg begann, als die neuen nationalsozialistischen Machthaber 1933 Schneider seines Amtes beraubten. Ihr Weg führte ins Unheil und zur verheerenden Zerstörung Gaggenaus 1944 durch alliierte Luftwaffenverbände. Auch verübten sie Verbrechen wie das furchtbare Blutbad im Erlichwald.

Der wirtschaftliche Wiederaufstieg begann nach dem Zweiten Weltkrieg, als nicht nur das Benzwerk wieder zu produzieren begann (so den legendären Unimog), sondern auch andere Unternehmen auf den Plan traten wie die Gaggenau Werke und die späteren Mittelständler Dambach, Roth, Protektor Maisch, König-Metall, Architekturbüro Kohlbecker, Grötz oder Holzwerke-Rahner.

Die Ära von Bürgermeister Josef Hollerbach währte von 1950 bis 1968. Damals entstanden das Progymnasium, die Volksschule, die Bezirkssparkasse, die katholische Kirche in ihrer heutigen Form, der Kindergarten, die Volksbücherei und als Krönung das neue Rathaus.

Bürgermeister und später Oberbürgermeister Dr. Helmut Dahringer wirkte von 1968 bis 1984 und gab Gaggenau mit der Stadtkernsanierung eine urbane Mitte. Mit der Errichtung des nach ihm benannten Altenheims hatte Dahringer die Zeichen der Zeit erkannt. Er begann mit der Verlagerung von Industriebetrieben in den Außenbereich und stellte die Weichen für das Goethe-Gymnasium, die neue Sparkasse, das Schulzentrum Dachgrub, die Hebelschule, das Rotherma, Traischbachstadion und die Traischbachhalle sowie das Parkhotel, City-Kaufhaus und Haus am Markt. Gaggenau wurde Große Kreisstadt mit vielen schönen Stadtteilen und ging als eine der ersten Städte bundesweit eine Partnerschaft mit einer französischen Stadt, mit Annemasse, ein.

Dr. Thomas Schäuble, der von 1984 bis 1991 Stadtoberhaupt war, hatte erkannt, dass die Überlebensfähigkeit des Murgtals nur dann zu gewährleisten ist, wenn alle Kommunen zusammenstehen, um ihre Standortnachteile gegenüber der „Rheinschiene“ wenigstens ein Stückweit wettmachen zu können. Er rief die „Wirtschaftsförderungsgesellschaft Murgtal“ ins Leben, die Vorläuferin der heutigen Gesellschaft für kommunale Zusammenarbeit Murgtal (GKM). Während seiner Amtszeit wurden das Vereinsheim und Jugendhaus eröffnet, die Industrieverlagerungen fortgesetzt, Michelbach erhielt einen Dorfentwicklungsplan, das Radwegekonzept wurde erstellt und der Rotenfelser Ortskern umgestaltet. Der Flößersteg wurde errichtet, das Altenheim erweitert und das Schloss Rotenfels saniert.

Oberbürgermeister Michael Schulz stand von 1991 bis 2007 an der Spitze Gaggenaus. Er holte die Stadtbahn ins Murgtal und ließ auf Grundlage des Verkehrskonzepts Querspangen errichten. Die Jahnhalle wurde saniert und der Bruchgraben weiterentwickelt. Zudem entstanden das Oskar-Scherer-Haus, die Jakob-Scheuring-Halle in Ottenau und das Pfarrgemeindezentrum in Oberweier. Weiterhin brachte Schulz die Landesakademie Schloss Rotenfels mit auf den Weg, begann die Sanierung der Nördlichen Innenstadt, schloss eine zweite Städtepartnerschaft mit dem polnischen Sieradz und führte den Jugendgemeinderat in Gaggenau ein. In seine Amtszeit fällt zudem die Eröffnung der Schlotteräxtbrücke, die Erweiterung des Goethe-Gymnasiums und nicht zuletzt die Lösung der Bäderfrage mit der Entscheidung, aus dem Waldseebad das größte süddeutsche Naturbad zu machen.

„Mein vorderstes Anliegen als Oberbürgermeister ist und bleibt es, aus Liebe zu Gaggenau das Wir-Gefühl in unserer Stadt zu stärken“, unterstrich der seit 2007 amtierende Oberbürgermeister Florus. In diesen Jahren zeitigte die städtbauliche Aufwertung Erfolge wie das Murgtal-Center, Gesundheitszentrum, den Raiffeisenmarkt, das neue Parkdeck und die Inwertsetzung des ehemaligen Güterbahnhofs. Die Rotherma-Querspange ist errichtet und der Rotherma-Knoten steht vor seinem Abschluss – beides Verkehrsbaumaßnahmen von grundlegender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Gaggenau.

„Ein weiteres wichtiges Anliegen ist mir das Thema Familienfreundliche Stadt“, betonte Florus. Um demographisch bedingten rückläufigen Einwohnerzahlen entgegenzuwirken erschließe man verstärkt neue Baugebiete und verbessere die Betreuung von Kindern. Florus würdigte die wertvolle ehrenamtliche Arbeit vieler Bürgerinnen und Bürger und versicherte, „dass ich gemeinsam mit Ihnen allen nichts unversucht lassen will, um diese Stadt voranzubringen: Das sind wir Ihrem großen Erbe schuldig.“

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-404
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de



 

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