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Gaggenau gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt

18.11.2014

Die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag fand in der Ottenauer Friedhofskapelle statt. Foto: StVw
Die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag fand in der Ottenauer Friedhofskapelle statt. Foto: StVw
Die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag fand in der Ottenauer Friedhofskapelle statt. Foto: StVw

„Wir leben in einer Zeit, in der sich vielerorts die mörderische Pranke des Krieges wieder hebt und maßloses Verderben über die Menschen bringt. In der Gegenwart rücken die bewaffneten Konflikte wieder näher an uns heran. Die blutigen Zusammenstöße im Osten der Ukraine liegen höchstens zwei Tagesfahrten mit dem Auto entfernt. Das ist bereits Europa!“, betonte Oberbürgermeister Christof Florus bei der zentralen Gedenkfeier der Stadt Gaggenau zum Volktrauertag in der Ottenauer Friedhofskapelle.

„Im Nahen Osten ist Syrien das Zentrum unbeschreiblicher Gräueltaten, und auch der Irak kommt nicht zur Ruhe. Das alles hat natürlich gravierende Auswirkungen auf die Anliegerstaaten, doch im Zeitalter des Internet dringen schlimmste Szenen rasch auch zu uns vor – zumal wenn terroristische Organisationen dieses Medium gezielt dafür nutzen, um ihre blutigen Botschaften zu versenden. Schlimmen Terror gibt es auch in Afrika, man denke nur an Nigeria. Diese menschlichen Tragödien merken wir vor allem anhand der Flüchtlingsströme, deren Ausläufer deutlich spürbar sind“, fuhr der Oberbürgermeister fort.

„Wir als Stadt wollen und müssen uns diesen Herausforderungen stellen – und helfen, so gut es geht“, lautete seine Botschaft. Gerade die Bürgerinformationsveranstaltung über Flüchtlingsunterbringung in Gaggenau neulich in Bad Rotenfels sei sehr gut besucht gewesen und habe – bei allen kritischen und berechtigten Bedenken – eine große Bereitschaft in der Bevölkerung offenbart, von Krieg, Not und Leid gezeichnete Menschen bei uns aufzunehmen. Ebenso verhalte es sich in Ottenau, wo eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen soll.

Florus erinnerte auch an die verheerenden Luftangriffe auf Gaggenau vor 70 Jahren mit mehr als 200 Toten, weit über 100 Verletzten und zahlreichen Obdachlosen: „Eine furchtbare Katastrophe für unsere Stadt, die sich tief ins kollektive Gedächtnis eingegraben hat.“ Der Oberbürgermeister gedachte auch der Nazi-Opfer im Gaggenauer Erlichwald und in Gaggenauer Stadtteilen: „Vor wenigen Tagen haben wir einen Gedenkstein für die in der Nazi-Zeit untergegangene jüdische Gemeinde Hördens gesetzt.“

Nachgeborene in unseren Breitengraden lebten seit Jahrzehnten in einer friedlichen und menschenwürdigen Welt – was keineswegs selbstverständlich sei. „Wir wollen alles tun, was in unserem Ermessen liegt, um Frieden Dauer zu verleihen – zum Beispiel über unsere Städtepartnerschaften mit dem französischen Annemasse und dem polnischen Sieradz. Sogenannte ,Erbfeindschaften‘, die sich über Jahrhunderte hinzogen und schließlich in zwei Weltkriegen gipfelten, sind heute glücklicherweise Vergangenheit. Wir in Gaggenau haben im Rückblick auf die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts dennoch hunderte von Tote zu beklagen. Im Ersten Weltkrieg fielen fast 150 Gaggenauer, der Zweite Weltkrieg wurde nahezu 600 Menschen zum Verhängnis. Diese Opfer werden für immer bleiben, auch wenn die damaligen Geschehnisse zeitlich immer weiter zurückliegen“, schloss der Oberbürgermeister und würdigte den europäischen Einigungsprozess, der Frieden gebracht habe.

Sein Dank galt allen Teilnehmern der Gedenkfeier, insbesondere den Schülern der Merkurschule Ottenau, Damian Hoinza und Albina Berisha, für ihren Gedichtvortrag sowie Diakon Bernhard Renz für sein Gebet. Außerdem dankte der Oberbürgermeister dem Musikverein Ottenau und der Sängervereinigung Ottenau für die stimmungsvolle musikalische Umrahmung der Gedenkstunde. Darüber hinaus dankte er der Freiwilligen Feuerwehr, den Reservisten Murgtal/Gaggenau und dem DRK für ihre Anwesenheit.

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