28.12.2010
Die Partnerstädte Gaggenau und Annemasse wollen ihre Städtepartnerschaft vertiefen, indem sie sie auf eine breitere, generationenübergreifende Basis stellen. Dazu sollen gemeinsame Projekte auf dem Gebiet der Hilfe für die sogenannte Dritte Welt, im Bereich des nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgangs mit Energieressourcen sowie in der Sparte Kultur dienen. Darauf einigte sich eine 34köpfige Gaggenauer Delegation mit Oberbürgermeister Christof Florus und Bürgermeisterin Brigitte Schäuble an der Spitze, die anlässlich der 40jährigen Partnerschaft am Wochenende in Annemasse weilte, mit ihren französischen Gastgebern um Bürgermeister Christian Dupessey. Neben Vertretern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung waren auch Repräsentanten der Feuerwehr, des DRK und etlicher Vereine mit nach Annemasse gereist. Im Rahmen eines Festaktes erhielten Rudolf Horsch, Heinz Goll, Gerhard Wunder und Günter Spannagel für ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft die Ehrenbürgerschaft von Annemasse.
Nach einer guten Anfahrt war die deutsche Delegation am Freitagabend in der französischen Partnerstadt, die unmittelbar neben dem schweizerischen Genf liegt, eingetroffen. Es folgte ein Empfang im örtlichen Kulturtempel „Chateau Rouge“, der allein von den vielfältigen Dimensionen her seinem Namen alle Ehre macht. Der Samstag begann mit einer Kranzniederlegung beim Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege im Herzen der Stadt. Eine anschließende Busrundfahrt führte vor Augen, wie rasant das Stadtbild von Annemasse in baulicher Hinsicht im Wandel begriffen ist. Beim Besuch eines um den „Place des Jumelage“ in Entstehung begriffenen Wohnbezirks weihten die beiden Stadtoberhäupter Florus und Dupessey ein neues Schild ein, das die deutsch-französische Städtepartnerschaft würdigt. Darüber hinaus pflanzten sie in unmittelbarer Nähe einen Baum als Symbol für die in die Zukunft wachsende Städtepartnerschaft.
In einer intensiven und fruchtbaren Arbeitssitzung im „Hotel de Ville“ von Annemasse stellte man die Gleise für den Weg in die Zukunft. Weil Annemasse bereits mit einer Stadt in Burkina Faso zusammenarbeitet und Gaggenau das von Leiden geplagte Haiti unterstützt, einigten sich die Städtevertreter (auf deutscher Seite neben Oberbürgermeister Florus und Bürgermeisterin Brigitte Schäuble die Mitglieder des Partnerschaftsausschusses) darauf, diese beiden Wege getrennt weiter zu gehen, sich allerdings in regelmäßigen Abständen auszutauschen, um so den jeweiligen Partner stets auf dem Laufenden zu halten und eine effiziente Hilfe nach Afrika und Haiti zu gewährleisten.
Bei der nachhaltigen Energieversorgung soll eine französische Delegation nach Gaggenau kommen, um sich vor allem auf dem Gebiet der Photovoltaik in der deutschen Partnerstadt nützliche Tipps einzuholen. Auch beim Winterdienst und einer Bürgerschaftsaktion wie „Gaggenau räumt auf“, die Bürgermeisterin Schäuble vorstellte, wollen die Partnerstädte enger miteinander kooperieren. Als Königsweg, um die Städteverbindung auf eine breite, generationenübergreifende Basis zu stellen, nannte Oberbürgermeister Florus den kulturellen Bereich. Dabei verwies er auf das erfolgreiche Gaggenauer Event „Jazz Live“ und regte an, analog zu den seit Jahren stattfindenden „Jugendolympiaden“ in regelmäßigen Abständen und abwechselnd in Gaggenau und Annemasse Kulturaustauschveranstaltungen zu organisieren, die die Menschen zusammenbringen sollen.
In einem zweistündigen Festakt bekräftigten die beiden Städte ihren Willen, auf die reichhaltigen Erfahrungen einer 40jährigen Städtepartnerschaft zu bauen und so in die Zukunft zu gehen. Die Pioniere der deutsch-französischen Verständigung – der ehemalige städtische Hauptamtsleiter Rudolf Horsch, Stadtrat Heinz Goll, der Vorsitzende des Ski-Clubs Gaggenau, Gerhard Wunder, und der ehemalige Feuerwehrstadtkommandant Günter Spannagel (seine Ehrung nahm sein Sohn und jetzige Feuerwehrstadtkommandant Dieter Spannagel entgegen) – erhielten aus den Händen von Bürgermeister Dupessey und seines Amtsvorgängers Robert Borrel die Ehrenbürgerschaft. Im Gegenzug überreichte Oberbürgermeister Florus, der die Grüße des Gaggenauer Gründungsvaters der Städtepartnerschaft, Altoberbürgermeister Dr. Helmut Dahringer, überbrachte, Fernand Doucet und Jean Gay die Gaggenauer Städtepartnerschaftsmedaille. Bevor Florus und Dupessey den Gaggenauer Aufenthalt in Annemasse im Gästebuch der französischen Stadt festhielten, ermutigte der Generalkonsul von Deutschland in Lyon, Ingo Radcke, die beiden Städte, ihre Partnerschaft – die mit ihren 40 Jahren zu jenen deutsch-französischen der ersten Stunde nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg gehören – weiter zu pflegen und für ein gemeinsames Europa auszubauen.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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