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Gaggenauer Altenhilfe blickt auf 2012 zurück und positioniert sich für die Zukunft

06.12.2013

Neulich fand die 41. Mitgliederversammlung des Gaggenauer Altenhilfe Vereins statt. Laut Vorstandsvorsitzender Oberbürgermeister Christof Florus war das Altenheim des Helmut-Dahringer-Hauses 2012 im Durchschnitt mit 32 Plätzen belegt, der Pflegebereich mit 158 Plätzen, der Pflegebereich des Oskar-Scherrer-Hauses mit 90 Plätzen, der dortige Demenzbereich mit 14 Plätzen. „Die Belegung hatte sich in den vergangenen Jahren konstant gut entwickelt, wir lagen im Jahr 2012 mit einer Auslastung von knapp 99 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt. Dieser Spitzenwert war nicht mehr zu überbieten und hat wesentlich zu dem guten Betriebsergebnis 2012 beigetragen. Im laufenden Jahr 2013 hat sich die Auslastung auf rund 97 Prozent abgeschwächt. Hier schlägt sich die zusehends schwieriger werdende Belegungssituation der Doppelzimmer, vor allem im Helmut-Dahringer-Haus, nieder. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache erscheint der eingeschlagene Weg, mit unserem Zukunftskonzept ,Gaggenauer Altenhilfe e.V. 2015‘ die Vorgaben der Landesheimbauverordnung mit dem Angebot von 100 % Einzelzimmern zeitnah umzusetzen, die richtige Entscheidung zu sein“, erläuterte Florus.

Positives hatte der Vorsitzende auch über die Tagespflege mit sechs Plätzen zu berichten. „Ein Ausbau des Angebotes, vor allem zur Entlastung pflegender Angehöriger, scheint sinnvoll und stellt einen Baustein unseres Zukunftskonzeptes dar“, so Florus. Sehr erfreulich habe sich auch der Ambulante Dienst entwickelt: „Die Erträge konnten von 2008 bis 2013 um rund 42 Prozent gesteigert werden. Er stellt für den Verein einen immer wichtiger werden Baustein dar und trägt zwischenzeitlich wesentlich zum Betriebsergebnis bei.“ Ein Beispiel für die Entwicklung neuer Versorgungsangebote sei der im Frühjahr 2013 gegründete Verein Gaggenauer Wohngemeinschaften e.V., dem die Altenhilfe als Verein beigetreten ist und mit ihrer Fachkompetenz beratend unterstützt. Um aktuellem und zukünftigem Fachkräftemangel in der Pflegebranche entgegenzutreten, sei im Helmut-Dahringer-Haus das „Pflegebündnis Mittelbaden e.V.“ gegründet worden. Dem Verein sind bisher 38 Einrichtungen und Organisationen beigetreten. Sitz des neu gegründeten Vereins ist Gaggenau, Altenhilfe-Heimleiter Peter Koch wurde zum Vorsitzenden gewählt. Um sich aktiv für attraktivere und familienfreundlichere Arbeitsplätze einzusetzen, habe sich der Altenhilfeverein dem „Netzwerk Beruf und Familie in Gaggenau“ angeschlossen. Auch das ehrenamtliche Angebot der Altenhilfe sei um eine weitere Gruppe – den Mehrgenerationen-Treff – ergänzt worden. Die Pflegesätze der Altenhilfe seien zum 1. Oktober 2013 um 3,5 % erhöht worden. „Diese Erhöhung war aufgrund der gestiegenen Personal- und Sachkosten zwingend notwendig“, sagte Florus. Die Mitgliederzahl habe sich zum letzten Jahr leicht verringert und liege derzeit bei 1.767 Mitgliedern.

Finanzielle Entwicklung

Laut Altenhilfe-Finanzvorstand Andreas Merkel erreichte das Umsatzvolumen im zurückliegenden Jahr 2012 eine Größenordnung von fast 12,7 Mio. Euro, was einer Steigerung von 1,7 Prozent im Vergleich zu 2011 entspreche. Haupteinnahmeposten waren mit 10,4 Mio. Euro die Pflegegelder, die die Altenhilfe für ihre Leistungen erhält. Sie sind um 2,8 % angestiegen. Dieser Wert wird durch die gute Belegung, zum anderen aber auch durch die Entgeltanpassung im Juni 2012 maßgebend beeinflusst. Die sonstigen Leistungsentgelte liegen bei nahezu 590.000 Euro. Hierbei handelt es sich um Einnahmen, die nicht dem Pflegeheim, sondern dem Altenwohnheim zuzurechnen sind. Weitere größere Einnahmen stellen mit 431.000 Euro die Mieten und die Mietnebenkosten und mit 428.000 Euro die Erträge aus dem ambulanten Menüservice „Essen auf Rädern“ dar. „Bei den Essenslieferungen ist positiv zu vermerken, dass hier der Umsatz um 5,4 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnte“, sagte Merkel. Auf die Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder entfallen Einnahmen von 25.122,36 Euro und auf Spenden, Erbschaften und Zuwendungen ein Betrag von 65.485,16 Euro.

Beim Aufwand bzw. den Ausgaben des Jahres 2012 dominiert mit 8,1 Mio. Euro der Personalaufwand. Er ist gegenüber dem Jahr 2011 überdurchschnittlich um 8,7 % gestiegen. Neben den Tarifsteigerungen bei den Vergütungen kommt hier zum Tragen, dass die Zahl der beschäftigten Vollkräfte von 171,78 um 4,88 auf 176,66 Kräfte zugenommen hat. Die neuen Mitarbeiter sind insbesondere im Pflegedienst des Helmut-Dahringer-Hauses und des Oskar-Scherer-Hauses tätig. Zudem entfallen 2,48 Stellen auf den Ambulanten Dienst. Rund 64,6 % des gesamten Aufwands der Altenhilfe entfallen auf Personalausgaben. Bei den Sachausgaben dominiert mit 840.000 Euro der Wirtschafts- und Verwaltungsbedarf. Darunter fallen unter anderem die Hausreinigung, die Wäschereinigung für die Heimbewohner, die Kraftfahrzeugkosten, aber auch die Fernsprechgebühren und die Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Im Leistungsbereich (ohne den Investitionskostenbereich) reichten 2012 die laufenden Erträge von 10,8 Mio. Euro nicht aus, um die laufenden Aufwendungen in Höhe von 11,0 Mio. Euro zu decken. Hier war vielmehr ein Defizit von 256.000 Euro zu verzeichnen. „In dem Bereich, in dem unsere Kernkompetenz liegt, waren wir 2012 – im Gegensatz zum Vorjahr – nicht in der Lage, zumindest eine schwarze Null zu schreiben. Hier müssen wir mit unseren konzeptionellen Überlegungen ,Gaggenauer Altenhilfe e.V. 2015‘ ansetzen und dafür sorgen, dass eine solch ungünstige Entwicklung künftig nicht mehr Platz greifen wird“, bemerkte Merkel. Im Investitionskostenbereich stellt sich die Entwicklung günstiger dar. Dort kann ein positives Ergebnis von 293.000 Euro erzielt werden. „Insgesamt versetzt uns der Jahresabschluss 2012 in die Lage, unsere allgemeine (Bau-)Erneuerungsrücklage um 190.000 Euro aufzustocken, so dass nach der Rücklagenbildung noch ein Bilanzgewinn von 3151,10 Euro ausgewiesen wird“, so Merkel.

Blick in die Zukunft

Das Zukunftskonzept der Gaggenauer Altenhilfe e.V. erläuterte Altenhilfe-Heimleiter Peter Koch. Neben dem Neubau der Hausgemeinschaften E 3 in der Willy-Brandt-Straße 21 (der Spatenstich hat zwischenzeitlich stattgefunden; wir berichteten) sind darin enthalten Umbau und Sanierung des Helmut-Dahringer-Hauses in der Bismarckstraße 6 mit einem Zielbudget von 12,3 Millionen Euro. Nach der Fertigstellung des Ersatzneubaus E 3 sollen in einer ersten Sanierungsphase 60 pflegebedürftige Bewohner im Jahre 2015 nach E 3 umziehen. Gleichzeitig sollen Altenheimbewohner ein Ausweichquartier im „Parkhotel Gaggenau“ finden. In der 2016 ablaufenden zweiten Sanierungsphase soll dann der hausinterne Umzug der pflegebedürftigen Bewohner in den sanierten Altbaubereich erfolgen, während die ehemaligen Altenheimbewohner aus ihrem Ausweichquartier „Parkhotel Gaggenau“ in das „Betreute Wohnen“ des sanierten Altbaubereichs zurückkommen. Im Jahr 2017 soll dann das Helmut-Dahringer-Haus als „Quartiershaus der 5. Generation“ mit 100 Pflegeplätzen in neun Hausgemeinschaften, 30 betreuten Wohnungen, Tagespflege und Stützpunkt Ambulanter Pflegedienst fertiggestellt sein. Zwischenzeitlich wird auch die Sanierung der 24 Mietwohnungen (sogenannte „Häusle“) der Gaggenauer Altenhilfe (wir berichteten) abgeschlossen sein.

Bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 wird laut Koch das Altenhilfe-Angebot „Essen auf Rädern“ zum Menü-Service umgestellt. Das bedeutet, dass die Essen dafür künftig von einem Großanbieter bezogen werden. Die Kerndienstleistung Belieferung der Kunden im Stadtgebiet mit einem warmen Mittagessen bleibt indes erhalten. Die Auslieferung erfolgt jedoch nicht mehr in dem bisherigen, in die Jahre gekommenen Mehrwegsystem, sondern in porzellanfarbenen Einwegschalen aus Kunststoff. „Die Ökobilanz der Umstellung kann als neutral bezeichnet werden, da dem anfallenden recycelbaren Müll der Wegfall des energieintensiven Spülprozesses und die Einsparung von zwei Fahrzeugen entgegen steht“, erläuterte Koch. Als Gründe für die Systemumstellung bei „Essen auf Rädern“ nannte Koch: zunehmende Anforderungen und Vorschriften vor allem im Hygienebereich, zunehmender organisatorischer Aufwand sowie notwendige Investitionen in das Ausliefersystem und die Zentralküche des Oskar-Scherrer-Hauses. Von all dem unbeeinträchtigt bleibt das Essensangebot in den Altenhilfe-Häusern und den von der Altenhilfe belieferten Ganztagsschulen – für sie alle wird weiterhin in den hauseigenen Küchen gekocht.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-404
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de



 

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