Nach dem Jahresbericht des Vorstandsvorsitzenden der Gaggenauer Altenhilfe, Oberbürgermeister Christof Florus, in der vergangenen GAWO, informieren wir heute über die Rede des Finanzvorstands und Stadtkämmerers Andreas Merkel. Dabei ist der Blick noch einmal auf das zurückliegende Jahr gerichtet, bevor wir in der nächsten GAWO die Zukunftsperspektiven des Vereins erläutern.

Das Umsatzvolumen der Gaggenauer Altenhilfe 2011 liegt laut Merkel bei nahezu 12,5 Mio. Euro, was im Vergleich zu 2010 einer Steigerung der Erträge um 5,1 % entspreche. Haupteinnahmeposten seien mit 10,2 Mio. Euro die Pflegegelder, die um 4,5 % anstiegen, was der hohen Belegung und Entgeltanpassungen geschuldet sei. Die sonstigen Leistungsentgelte erreichten eine Größenordnung von nahezu 600.000 Euro. Weitere größere Einnahmen stellten mit 438.000 Euro die Mieten und die Mietnebenkosten und mit 406.000 Euro die Erträge aus dem ambulanten Menüservice („Essen auf Rädern“) dar. Von den außerordentlichen Erträgen in Höhe von 182.000 Euro entfielen knapp 25.500 Euro auf die Mitgliedsbeiträge und 113.600 Euro auf Spenden und Zuwendungen.

„Es muss ein Ruck durch die Stadt gehen“
„Unser Ziel als Vorstand, aber auch als Mitgliederversammlung, muss es sein, für die in naher Zukunft anstehenden Aufgaben die Bevölkerung unserer Stadt und der Region und die hier beheimateten Unternehmen in gleicher Weise zu mobilisieren. Es muss hier ein Ruck durch die Stadt gehen, wie dies nach meinen Erinnerungen bei der Vereinsgründung vor mehr als 40 Jahren der Fall war“, unterstrich Merkel und ergänzte: „Unser Verein, seine Einrichtungen und seine Dienstleistungen sind fest in der Mitte unserer Gesellschaft verwurzelt, es ist ein Angebot der Bürger für die Bürger unserer Stadt und der Region! Unser Verein ist nicht unbekannten Geldgebern und der Gewinnmaximierung verpflichtet, sondern hat eine ausschließlich gemeinnützige Ausrichtung.“

Bei den Ausgaben 2011 dominiere mit 7,4 Mio. Euro der Personalaufwand. Bezogen auf den Leistungsbereich liege die Personalkostenquote bei rund 72 %. Bei den Sachausgaben dominiere mit 834.600 Euro der Wirtschafts- und Verwaltungsbedarf. Weitere große Ausgabenblöcke seien die Aufwendungen für Wasser, Energie und Brennstoffe mit 523.000 Euro, die Ausgaben für Lebensmittel mit 643.000 Euro und der medizinisch-pflegerische Bedarf und Betreuungsaufwand mit 536.000 Euro. Die Abschreibungen erreichten eine Größenordnung von über 711.000 Euro, und für Instandhaltung und Instandsetzung habe man im zurückliegenden Jahr 289.000 Euro aufgewendet. Der Jahresabschluss 2011 ermögliche, die Betriebsmittelrücklage um 297.000 Euro aufzustocken und weitere 260.000 Euro der allgemeinen Erneuerungsrücklage zuzuführen.

„Insgesamt können wir mit dem Verlauf des Wirtschaftsjahres 2011 zufrieden sein, weil wir es nach dem Jahr 2010 zum zweiten Mal geschafft haben, in allen drei maßgebenden Bereichen, also im Leistungsbereich, im Investitionsbereich und im neutralen Bereich schwarze Zahlen zu schreiben“, bilanzierte Merkel. Das Gesamtbilanzvolumen sei nur geringfügig von 16,8 Mio. Euro auf 16,7 Mio. Euro gesunken. Davon entfielen auf das Anlagevermögen fast 14 Mio. Euro und 2,7 Mio. Euro auf das Umlaufvermögen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Darlehensverpflichtungen) betrügen 5,8 Mio. Euro.

Sanierungs- und Umbauarbeiten stehen an
Laut Merkel ist die sogenannte goldene Bilanzregel mehr als eingehalten: Langfristiges Vermögen auf der Aktivseite werde voll umfänglich durch langfristiges Kapital auf der Passivseite finanziert. Es verbleibe sogar eine Überdeckung in einer Größenordnung von etwa 1,7 Mio. Euro. Die allgemeine Erneuerungsrücklage weise einen Stand von rund 633.000 Euro aus – ein erheblicher Betrag, der gleichwohl noch weit von den 2,5 Mio. Euro entfernt liege, die der Verein als Eigenkapital bereitstellen müsse, um die geplante Sanierung und den Umbau des Helmut-Dahringer-Hauses finanziell zu stemmen.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-404
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de