Am Freitag, 18. März, 16 Uhr, wird bei der Flößerhalle in Hörden im Beisein von Oberbürgermeister Christof Florus und von Ortsvorsteher Mathias Albrecht ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Deportation der Gaggenauer Juden während der Naziherrschaft (1933-1945) gesetzt. Die Aktion erfolgt im Rahmen des 2004 begonnenen ökumenischen Jugendprojektes "Mahnmal". Dabei befassen sich Jugendgruppen und Schulklassen mit der Deportationsgeschichte und gestalten jeweils zwei Gedenksteine: einen für die Gemeinde und einen zweiten für das zentrale Mahnmal in Neckarzimmern. Den Gaggenauer Zwillingsstein gestaltete ein Geschichtskurs des Goethe-Gymnasiums unter der Leitung des Fachleiters für Geschichte, Peter Spranz. Steinmetz Peter Stahlberger (Bildhauerei Kurz) setzte den Entwurf in die Tat um. Der Ortschaftsrat Hörden sprach sich für einen Standort südlich der Flößerhalle aus. In Hörden stand seinerzeit die Synagoge der Gaggenauer Juden, weshalb das Flößerdorf Zentrum der jüdischen Gemeinde war, indessen Gaggenau und Rotenfels den Status von Filialgemeinden hatten.

Die Gedenksteinsetzung wird umrahmt von zwei Veranstaltungen über den Kunstmaler Karl Ludwig Kühnle (1900-1981). Kühnle, mit Gaggenau verwandschaftlich verbunden, war 1944 hier zur Trümmerräumung eingesetzt (was in seiner Arbeit eindringlichen Niederschlag fand). Zu seinen entscheidenden Werken gehört der Zyklus "Die SS und die Juden". Am Donnerstag, 17. März, 20 Uhr, wird Kühnles Sohn Adalbert auf Einladung des Kulturrings Gaggenau im Bürgersaal des Rathauses im Rahmen eines Lichtbildervortrags das christlich geprägte Werk seines Vaters vorstellen. Die Ausstellung "Gegen das Vergessen" mit Bildern Kühnles ist vom 19. bis 30. März im Foyer des Gaggenauer Rathauses zu sehen. Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 19. März, um 11 Uhr.

Zu allen drei Veranstaltungen - Gedenksteinsetzung, Lichtbildervortrag und Ausstellungseröffnung - sind die Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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