22.10.2012
Der Verein Gaggenauer Atenhilfe, dessen Vorstandsvorsitzender Oberbürgermeister Christof Florus ist, hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Weichen für die Zukunft der Seniorenbetreuung in Gaggenau zu stellen. „Unser Ziel besteht darin, Gaggenau für die Zukunft gut zu positionieren“, unterstrich Florus in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Nachdem die Kleinkindbetreuung in Gaggenau bereits eine Vorreiterrolle im Landkreis einnimmt, richte man jetzt den Fokus verstärkt auf die Seniorenbetreuung. Alles zusammen ergebe die Vision eines familienfreundlichen Gaggenaus.
Grundlage für die Überlegungen auf dem Gebiet der Altenhilfe sind Vorgaben der Landesheimbauverordnung Baden-Württemberg vom 18. April 2011, die demographische Entwicklung und Empfehlungen des Kreispflegeplans 2011 des Landkreises Rastatt sowie des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe (KDA). Mit der Weichenstellung für die Zukunft trägt der Verein aber auch dem baulichen Zustand des 1976 in Dienst gestellten Helmut-Dahringer-Hauses Rechnung.
Dabei ist laut Heimleiter Peter Koch folgende Liste abzuarbeiten:
• Bauliche Sanierung und Umbau des Helmut-Dahringer-Hauses, Bismarckstr. 6, zu einem KDA-Quartiers-Haus der 5. Generation. Damit verbunden sind eine Reduzierung der Zahl der Pflegeplätze von 163 auf 100 Plätze, die Schaffung von 30 Tagespflegeplätzen sowie der Ausweis von 30 Wohnappartements. Mit der Realisierung dieses Vorhabens soll erst begonnen werden, wenn der Bau einer neuen stationären Pflegeeinrichtung mit 60 Pflegeplätzen in räumlicher Nähe zum Oskar-Scherrer-Haus, Willy-Brandt-Straße, abgeschlossen ist. Vorgesehen ist hier eine Einrichtung der sogenannten 4. Generation (Hausgemeinschaftenkonzept) mit vier Hausgemeinschaften à 15 Bewohnern.
• Überarbeitung des Küchenkonzeptes mit dem Ziel, am Standort Oskar-Scherrer-Haus eine Zentralküche zu schaffen und Küchendienstleistungen insoweit teildezentralisiert vorzuhalten.
Nach heutigem Kenntnisstand erforderten Umbau und Sanierung des Helmut-Dahringer-Hauses sowie die Schaffung einer Zentralküche einen Investitionsaufwand in Höhe von geschätzt ca. 12,3 Millionen Euro, wie Stadtkämmerer Andreas Merkel in seiner Eigenschaft als Finanzvorstand des Vereins Gaggenauer Altenhilfe erläuterte. Der Neubau eines Pflegeheims mit 60 Plätzen sei mit Investitionskosten von ca. 5,5 Millionen Euro (ohne Grundstückskosten) veranschlagt. Weil von Land und Landkreis kein Geld zu erwarten sei, sei der Verein auf eine Förderung und Unterstützung durch die Belegenheitsgemeinde/Stadt angewiesen.
Eine entsprechende Förderung könne wie folgt gestaltet werden:
Für die Sanierung und den Umbau des Helmut-Dahringer-Hauses und die Schaffung einer Zentralküche:
• Gewährung eines zinslosen Darlehens der Stadt in Höhe von 10 % der Investitionskosten, max. in Höhe von 1,23 Millionen Euro.
• Gewährung eines zinsgünstigen Darlehens der Stadt in Höhe von 22,6 % der Investitionskosten, max. jedoch in Höhe von 2,78 Millionen Euro.
Für Neubau einer neuen Pflegeeinrichtung in der Willy-Brandt-Straße:
• Überlassung des benötigten Baugrundstücks im Rahmen eines Erbbaurechts, wobei der Erbbauzins, entsprechend der Handhabung bei kulturellen und sporttreibenden Vereinen, außervertraglich als Zuschuss verrechnet wird.
• Gewährung einer Kommunalbürgschaft für die Aufnahme von Kapitalmarktdarlehen zum Bau der neuen Altenhilfeeinrichtung bis zur Obergrenze von max. 5,5 Millionen Euro.
Der Gemeinderat stimmte dieser Vorgehensweise jetzt einstimmig zu.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de
