Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, den Vertrag mit dem Internationalen Bund (IB), Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit, Frankfurt/Main, über den Betrieb des Jugendhauses in der Stadt Gaggenau zum 31. Dezember 2011 form- und fristgerecht zu kündigen und den Betrieb des Jugendhauses ab dem 1. Januar 2012 dem Verein KINDgenau e. V., Gaggenau, zu übertragen. Der Oberbürgermeister wurde ermächtigt, mit dem Verein einen Vertrag über den Betrieb eines Jugend- und Familienzentrums in Gaggenau abzuschließen.
Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 30. November 2009 dafür ausgesprochen, verschiedene Bereiche der kommunalen Aufgabenerfüllung einer vertiefenden Beachtung zu unterziehen. In der Gemeinderatssitzung vom 18. Januar 2010 wurde beschlossen, insgesamt zwölf Aufgabenbereiche mit dem Ziel, einen Beitrag zur Haushaltkonsolidierung zu generieren, näher zu untersuchen. Einer der zwölf ausgewählten Aufgabenbereiche war das Jugendhaus.In der Sitzung vom 19. April 2010 sprach sich der Gemeinderat mehrheitlich dafür aus, das Jugendhaus zu erhalten und dort nach Optimierungsalternativen zu suchen. Gleichwohl solle die Verwaltung alle weiteren Varianten in ihre Überlegungen miteinbeziehen und dem Gemeinderat einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen unterbreiten. Das weitere Vorgehen in Sachen Haushaltskonsolidierung sowie mögliche Varianten in Sachen Jugendhaus waren zudem Gegenstand der öffentlichen Bürgerversammlung vom 16. Juli 2010 in der Jahnhalle Gaggenau.
In Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses vom 19. April 2010 erarbeitete die Verwaltung eine Optimierungsalternative in Sachen Jugendhaus und schlug dem Gemeinderat jetzt vor, das Jugendhaus zu einem Jugend- und Familienzentrum Gaggenau fort zu entwickeln und den Betrieb der Einrichtung künftig dem anerkannten Träger der freien Jugendhilfe KINDgenau e. V. zu übertragen. Die Fortentwicklung des Jugendhauses zu einem Jugend- und Familienzentrum bietet aus Sicht der Verwaltung folgende Vorteile:

• Ganzheitlicher und umfassenderer pädagogischer Ansatz (im Vergleich zum Status Quo)
• Vernetzung von Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in der Stadt Gaggenau
• Verringerung von Schnittstellen (Stichwort "Kinder- und Jugendarbeit aus einer Hand")
• Verstetigung der mobilen (aufsuchenden) Jugendsozialarbeit, auch in den Stadtteilen
• längere Öffnungszeiten und damit besseres Verhältnis zwischen Kosten (Input) und Nutzen (Output)
• anerkannter Träger der freien Jugendhilfe als Ansprechpartner vor Ort
• Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften für die Arbeit im Jugend- und Familienhaus
• bessere Akquise von Spenden und Sponsoringbeiträgen
• höhere Akzeptanz der Einrichtung in der Stadt und in der Bürgerschaft
• Reduzierung des städtischen Zuschusses in einer Größenordnung von nahezu 30 %.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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