03.04.2014
Die Nahversorgung steht auf der Tagesordnung der nächsten Ortschaftsratssitzung am Mittwoch, 9. April, 19 Uhr, im Rathaus Oberweier. Im Vorfeld fand eine Informationsveranstaltung in der Eichelberghalle statt, zu der Ortsvorsteherin Rosalinde Balzer eingeladen hatte und die sich starken Zuspruchs erfreute. Thema des Abends: „Unser Dorfladen Oberweier“. Neben Oberbürgermeister Christof Florus saßen Susanne Schultheiss (bei der Stadtverwaltung zuständig für die Ortsverwaltungen) und die städtische Wirtschaftsförderin Kerstin Wiedemann auf dem Podium. Unter den Zuhörern befanden sich neben Selbachs Ortsvorsteher Michael Schiel auch mehrere Gemeinde- und Ortschaftsräte. Als hochkarätiger Referent berichtete Leiberstungs Ortsvorsteher Alexander Naber aus eigener Anschauung über „Unser Dorfladen Leiberstung e.G."
Ortsvorsteherin Balzer ließ noch einmal Revue passieren, wie es so weit kam, dass Oberweier heute ohne Lebensmittelgeschäft dasteht. Auch schilderte sie ihre mannigfaltigen Bemühungen, dem Abhilfe zu verschaffen. Dank Vermittlung des Murgtal-Werkstätten-Geschäftsführers Martin Bleier entstand der Kontakt zum Dorfladen Leiberstung, dessen ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender Ortsvorsteher Naber ist. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass die Ausgangslagen in Oberweier und Leiberstung sich ähneln. So hatte auch Leiberstung zunächst auf einen Dorfladen unter privater Führung gesetzt. Erst als dieser Weg gescheitert war, wurde das Genossenschaftsmodell aktuell. Nach Kontakten mit der Dorfladengenossenschaft Gottwollshausen bei Schwäbisch Hall kam es in Leiberstung zunächst zur Genossenschaftsgründung und dann – im Mai 2009 – zur Eröffnung des Dorfladens.
Heute schreibt der Dorfladen Leiberstung schwarze Zahlen. Er versorgt die Bevölkerung, verbessert damit die Lebensqualität vor Ort und fördert das gemeinschaftliche Miteinander. Anteile an der Genossenschaft sind für 25 Euro das Stück zu erwerben. Doch: „Ohne Ehrenamt kein Erfolg“, wusste Naber zu berichten. In Leiberstung entstanden auf diesem Weg sogar Arbeitsplätze (mehrere Verkäuferinnen arbeiten auf 450-Euro-Basis). Unter „Ehrenamt pur“ liefen und laufen Planung, Führung der Genossenschaft und Geschäftsleitung. „Eine unerschrockene Gruppe macht den Anfang“, sonst geht gar nichts, gab Naber zu verstehen. Dem pflichtete Oberbürgermeister Florus bei, der jetzt in Oberweier ehrenamtliche Fachkompetenz und Macher gefordert sieht.
In Leiberstung hatte alles mit einer Umfrage begonnen, die offenbarte, dass die Menschen den Dorfladen wirklich wollten. Eine solche Umfrage hat jetzt auch Ortsvorsteherin Balzer in Oberweier gestartet. Der Fragebogen ist auf der städtischen Homepage www.gaggenau.de
über die Sparte Wirtschaft/Aktion Dorfladen abrufbar. Abgabetermin im Rathaus Oberweier ist der 16. April.
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