22.03.2012
30 Jahre Sinfonisches Orchester Gaggenau mit Jugendwerken von Mozart und Schubert
"Frühling lässt sein blaues Band / wieder flattern durch die Lüfte, / süße, wohlbekannte Düfte / streifen ahnungsvoll das Land." (Möricke) Und im Murgtal gibt es die passende leichtfüßig-liebliche Musik dazu: beim Frühlingskonzert des Sinfonischen Orchesters Gaggenau. Dirigent Konrad Samuelis hat zum 30-jährigen Bestehen des Vereins ein jugendlich-frisches Programm zusammengestellt. Am Sonntag, 25. März, präsentieren die Sinfoniker ab 19 Uhr in der Jahnhalle Gaggenau Schuberts Jugendsinfonie Nr. 3, die der Komponist im zarten Alter von 18 Jahren geschrieben hat. Zwar erkannten Schuberts Zeitgenossen noch nicht das Potenzial des Werks D 200 D-Dur, trotzdem geriet es nicht in Vergessenheit. Vielleicht nicht ganz so genial wie Schuberts Meisterwerke, bezaubert seine Jugendsinfonie doch mit ihrem gefühlvollen Charakter und lieblichen Klang - wie der erste Schmetterling im Frühling.
Auch Mozarts Sinfonia concertante Es-Dur, KV 297B zelebriert in drei Sätzen die Leichtigkeit im großen Ensemble. Außerdem mit dabei: ein solistisches Quartett aus Oboe, Klarinette, Fagott und Horn, die filigrane Figuren meistern - selbstverständlich auch hier mit Leichtigkeit. Hierfür konnte das Orchester zwei Eigengewächse stellen: Rafael Czaja, Klarinettist, und Fagottist Manfred Kersten. Professionelle Unterstützung kommt vom Karlsruher Quintett Fidelitas. Nordrun Münchgesang übernimmt den Oboenpart, während ihr Bruder Ulrich das Solo-Horn spielt. Auch in Mozarts viertem Hornkonzert KV 495 Es-Dur wird Ulrich Münchgesang als Solist auftreten. Mozart hatte dieses Stück einst für den befreundeten Hornisten Joseph Leutgeb komponiert. Leutgeb muss so vertraut mit Mozart gewesen sein, dass er dem Genie seine oft derben Neckereien (zum Beispiel Widmung an "Leutgeb, Esel, Ochs und Narr") nicht krumm nahm. Und er muss so gut gewesen sein, dass Mozart für ihn kunstvolle, finessenreiche und dadurch sehr anspruchsvolle Konzerte auf den Leib komponierte - wie KV 495, das übrigens im dritten Satz schwungvoll mit einer Jagdmusik endet.
Nicht minder flott ist der Militärmarsch Nr. 1, D-Dur, D 733 von Franz Schubert. So fröhlich wie die Melodie dabei einhertanzt, möchte man dabei Schuberts Soldaten glatt Frühlingsgefühle unterstellen. Von gefühlvoll bis lebenslustig und immer gefällig - die Besucher des Frühlingskonzerts erwartet ein abwechslungsreicher Abend mit Werken zweier Großmeister, deren Entdeckung lohnt. Der Eintritt zum Konzert ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Das Konzert wird in Kooperation mit Kulturring und Kulturamt veranstaltet und freundlicherweise von der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau unterstützt.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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