13.08.2010
Die Schule für Musik und darstellende Kunst Gaggenau und mehrere Gaggenauer Kindergärten wollen die Chance nutzen, die das neue Landesförderprogramm „Singen-Bewegen-Sprechen“ bietet. Wie Gaggenaus Stadtkämmerer Andreas Merkel erklärte, wurden mittlerweile fünf Förderanträge für das innovative musikalische Bildungsangebot für Kinder vom Kindergarten bis zur vierten Grundschulklasse gestellt. In einer ersten Runde sind die kath. Kindergärten St. Marien und St. Josef (beide Kernstadt) sowie der städt. Kindergarten im Stadtteil Hörden daran interessiert, das Landesförderprogramm in ihren Einrichtungen umzu¬setzen. Nach dem sukzessiven Aufbau im Kindergarten soll das Bildungsangebot ab Herbst 2012 an der Hans-Thoma Grundschule, an der Hebelschule und an der Grundschule Hörden dem Entwick-lungsstand der Kinder entsprechend fortgeführt werden.
Der jetzt erfolgten Antragstellung vorausgegangen war Mitte Juli ein Gespräch unter Feder-führung von Oberbürgermeister Christof Florus, der auch Vorsitzender des Städtischen Musikschul¬vereins Gaggenau e. V. ist. Dabei wurden Vertretern der Kindergartenträger, den Leiterinnen der Kinderbetreuungseinrichtungen, der geschäftsführenden Schulleiterin, Frau Rektorin Rosemarie Wößner-Schinke, sowie den Schulleitungen von Hebel- und Grundschule Hörden Grundzüge des vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ausgeschriebenen Landesförderpro¬gramms erläutert. „Singen-Bewegen-Sprechen“ (SBS) ist danach ein freiwilliges Angebot des Landes für eine qualifizierte und durchgehende musikalische Bildung von Kindern zwischen vier und zehn Jahren. Das Förderprogramm wird in enger und durchgehender Zusammen¬arbeit von Musikschulen mit Kindergärten und Grundschulen durchgeführt. Jede Kooperation ist auf eine Dauer von sechs Jahren angelegt; zwei Jahrgänge im Kindergarten und vier in der Grundschule. Für die Umsetzung des Programms ist ein gestufter Ausbau in Jahresschritten vorgesehen. Starttermin ist der 1. Oktober 2010, beginnend mit 1.000 Kooperationen im vorletzten Kindergartenjahr mit insgesamt etwa 20.000 Kindern. Ab dem Schuljahr 2011/2012 wird sukzessive ein weiterer Jahrgang bis zur vierten Grundschulklasse einbezogen.
Inhaltlich, so der Landesgeschäftsführer des Musikschulverbandes, der bei der Unterredung im Rathaus Gaggenau ebenfalls anwesend war, greife SBS die elementare Freude des Kindes am Singen, Musizieren und Bewegen auf. Die Kinder entwickelten und schärften ihre Fähigkeiten, sich körperlich, musikalisch und sprachlich auszudrücken. Sie würden dadurch in ihrem Selbst-wertgefühl, ihrem sozialen Verhalten und besonders in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ge-stärkt. Das Programm unterstütze mit seinem kinderorientierten Ansatz die Intentionen des Orientierungsplanes für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen. In der Grundschule könne die musikalische Angebotspalette im Ergänzungs- und Betreuungsbereich durch musikorientierte Arbeitsgemein¬schaften erweitert werden. Darüber hinaus biete der Bildungsplan viele Möglichkeiten, musikalische Elemente in den Unterrichtsalltag der Grundschule zu integrieren.
Im Falle einer positiven Entscheidung über die Gaggenauer Anträge zur Aufnahme in das Landesförderprogramm soll das Programm in den Kindergärten von Gudrun Rademacher von der Schule für Musik und darstellende Kunst Gaggenau umgesetzt werden. Sie verfügt über die not-wendige abgeschlossene Hochschulausbildung in der elementaren Musikpädagogik sowie über langjährige Unterrichtserfahrung in der musikalischen Früherziehung. Bei der Weiterführung von SBS im Grundschulbereich ist beabsichtigt, auch örtliche Musikvereine einzubeziehen. Die Stadtkapelle Gaggenau hat hier bereits ihr Interesse an einer Mitarbeit bekundet.
Nach Einschätzung von Oberbürgermeister Florus unterstreiche die gemeinsame Initiative von Musikschule, Kindergärten, Grundschulen und Stadtverwaltung, dass es der Großen Kreisstadt Gaggenau „stets ein Anliegen ist, die Erziehungs- und Bildungsarbeit durch innovative Ange¬bote fortzuentwickeln“.
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