21.01.2013
Mit einer sehr gut besuchten Eröffnungsfeier im Helmut-Dahringer-Haus ist der Mehrgenerationen-Treff Gaggenau eröffnet worden. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Christof Florus übernommen. Die Gastgeber Peter Koch und Eberhard Veser freuten sich über die zahlreichen Gäste, darunter Landrat Jürgen Bäuerle, Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, Schulen, Kindergärten und Vereine, der Gaggenauer Kirchen und der türkisch-islamischen Gemeinde. Das Ehepaar Götzmann machte eine hervorragende Musik.
Das Gaggenauer Ärzteehepaar Dr. Hedda und Helmut Koch, das bereits die Gaggenauer Tafel ins Leben gerufen hat, ist auch Initiator des Mehrgenerationen-Treffs. Um sie hat sich schnell ein achtköpfiger Initiativkreis gebildet, der von bislang zehn ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt wird. Ein Runder Tisch aus verschiedenen Gruppierungen, Vereinen, Kirchen, der Stadtverwaltung etc. hat sich als beratendes Gremium gebildet, so dass nach etwa einem Jahr der Mehrgenerationen-Treff jetzt erste konkrete Formen annehmen konnte.
„Der Stellenwert, der Bedarf, ja, die Dringlichkeit eines solchen Unternehmens war plötzlich allenthalben unübersehbar. Der demographische Wandel, die Überalterung der Gesellschaft, der Untergang der klassischen Großfamilie, das Nebeneinander von Kulturen und Religionen – all das sind Phänomene, die langfristig aus dem Ruder laufen können. Gleichzeitig bieten diese Entwicklungen Chancen, insbesondere Chancen hin zu einer vertiefenden Mitmenschlichkeit. Um in dieser Weise aufeinander zuzugehen, müssen die erforderlichen Wege gut zu finden sein, und hier wollen wir mit unserem Mehrgenerationen-Treff Hilfen anbieten“, erläuterte Dr. Helmut Koch und dankte der Gaggenauer Altenhilfe für die angebotene Kooperation.
Beginnen wolle man mit einem Mehrgenerationen-Frühstück, das zweimal monatlich jeweils am zweiten und vierten Freitag, 9 bis 11 Uhr, im Helmut-Dahringer-Haus stattfinden soll. Premiere ist am 25. Januar. Dabei sei man offen für Anregungen und Anliegen der Gäste. Vorstellbar seien Kinder- und Jugendbetreuung, Gemeinsames Spielen, Singen, Musizieren, Theater, Tanz, Gymnastik, Sport, Kochkurse, Vorlesen, Diskussionen, Vorträge, haushaltsnahe Dienstleistungen, Migranten-Integration, „Leihgroßeltern“ und Beratungen verschiedenster Art. Dabei sei man bemüht, zu keiner bestehenden Einrichtung in Konkurrenz zu treten. Weil der Treff Randgruppen der Gesellschaft mit einbinden wolle, gelte es, „so viel wie möglich kostenfrei oder zumindest kostenarm“ anzubieten. Deshalb sei man auf Spenden angewiesen.
„Schön, wenn mehrere Generationen anpacken“, freute sich Oberbürgermeister Florus. Beim Mehrgenerationen-Treff gehe es darum, die Bürger stärker einzubinden und eine Schnittstelle zu schaffen. Eine Stadt lebe von Gemeinsamkeiten, man dürfe nicht aneinander vorbeileben. Vielmehr seien menschliche Kontakte ganz wichtig und so die Idee eines Treffs hervorragend. Weil die Gaggenauer Altenhilfe ohnehin vorhabe, das Helmut-Dahringer-Haus mit einem zugänglichen Quartierscharakter zu versehen und so weiter für das innerstädtische Umfeld zu öffnen, passe ein Mehrgenerationen-Treff auch ganz genau in diese Räumlichkeiten.
Den hohen Stellenwert von Netzwerken, um Menschen verschiedener Generation und Herkunft zusammenzubringen, unterstrich Landrat Bäuerle. Den Gaggenauer Netzwerkern zollte er Dank und Respekt, dass sie als Bürger die Angelegenheit selbst in die Hand genommen und nicht erst auf Stadt oder Landkreis gewartet haben. Die Initiative sei in den Kreispflegeplan aufgenommen und werde, soweit finanziell machbar, auch unterstützt.
Auch Pfarrer Tobias Merz gratulierte im Namen der beiden Kirchen zum Start des Mehrgenerationen-Treffs. Er habe gestaunt und bewundert, was der Initiativkreis geleistet und wie er an Dynamik gewonnen habe. Der Treff sei der Schritt in die richtige Richtung zu einem größeren Zusammenhalt und mehr an Miteinander gerade in der Kernstadt. „Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt“, zitierte Imam Mustafa Celik von der Türkisch-islamischen Gemeinde den weisen Tropenarzt Albert Schweitzer. Dem Ideal des Islam entspreche es, sich an die Gesellschaft zu binden und sich ihr nicht zu verschließen.
Das erste Gaggenauer Mehrgenerationen-Frühstück findet am Freitag, 25. Januar, 9 bis 11 Uhr, im Helmut-Dahringer-Haus statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Frühstücke finden in Zukunft monatlich jeweils am zweiten und vierten Freitag im Helmut-Dahringer-Haus statt.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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