29.01.2014
Nahezu 45 Jahre lang (von 1956 bis 2001) war er kommunalpolitisch tätig, unter anderem als zweiter stellvertretender Bürgermeister (1968-1975) der damals noch selbstständigen Gemeinde Michelbach und später – nach der Eingemeindung des Fachwerkdorfes – zunächst als stellvertretender Ortsvorsteher (1980-1989), dann als Ortsvorsteher Michelbachs (1989-1999). Jetzt ist Rudibert Rieger, jahrzehntelanger Ortschafts-, Gemeinde- und Kreisrat sowie Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, im Alter von 87 Jahren verstorben.
Bei seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat Mitte 2001 beschrieb ihn der damalige Oberbürgermeister Michael Schulz als einen „liebenswürdigen Menschen, der das Herz auf dem richtigen Fleck hat und über eine gesunde Portion Humor verfügt“. Rieger habe sich „über viele Jahre hinweg mit großem Engagement, ja mit Herzblut für unsere Stadt und insbesondere für unseren Stadtteil Michelbach eingesetzt“. Der so Gewürdigte betonte seinerseits: „Motiviert hat mich, dass ich immer Resonanz bei den Leuten gefunden habe.“ Dabei blieb er auch stets ein Befürworter der Eingemeindung Michelbachs 1975, denn „sie hat uns viele positive Entwicklungen gebracht, die wir als selbstständige Gemeinde nie hätten finanzieren können“.
Der Vater von drei Söhnen und einer Tochter war ein sozialdemokratisches Urgestein. Als gelernter Maschinenschlosser blieb sein beruflicher Werdegang zeitlebens mit der Firma Daimler-Benz verbunden. Gewerkschaftlich ausgesprochen engagiert, brachte er es bei Daimler-Benz bis zum freigestellten Betriebsrat. So stark, wie er sich für die Belange der Arbeitnehmer einsetzte, so rührig entfaltete er auch sein ehrenamtliches Engagement. In Michelbach war Rieger über Jahrzehnte hinweg Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins und der Naturfreunde, mit denen er auch das neue Wandervereinsheim „Großer Wald“ baute. Darüber hinaus fungierte es als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Michelbacher Vereine. Innerhalb der SPD hatte er den Ortsvereinsvorsitz sowohl für Michelbach als auch für die Gesamtstadt inne.
„Das Wirken von Herrn Rieger war und ist geprägt von hohem Gemeinschaftssinn und persönlicher Opferbereitschaft. Er ist in der Bevölkerung angesehen und beliebt“, bescheinigte ihm 1987 der damalige Oberbürgermeister Dr. Thomas Schäuble. Mit Riegers Namen verbunden bleiben unter anderem das Renaturierungsprojekt „Michelbacher Gumbe“, die Verbreiterung der L 613 (mit Geh- und Radweg), der Dorf- und Wappenstein „Michelbach 1102“, der „Tischbereich“ an der L 613, die Parkplatzanlage hinterm Friedhof und nicht zuletzt die Silbermedaille 1995 beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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