Link zur Startseite der Stadt GaggenauWappen der Gemeinde Michelbach: Weißes Hufeisen auf blauem Grund

Springe direkt:


Sie sind hier:


Übersicht Tastaturbelegung. Startseite aufrufen. Aktuelle Meldungen. Übersicht (Navigation). Hilfe. Kontaktformular.

Inhalt

Ministerpräsident Günther H. Oettinger zeichnet „Mister Bernstein“ Manfred Reufsteck für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement aus

23.01.2008

Manfred Reufsteck, der sich um den Umweltschutz hohe Verdienste erworben hat, mit der Urkunde, die er vom Land Baden-Württemberg erhielt.<br />
Manfred Reufsteck, der sich um den Umweltschutz hohe Verdienste erworben hat, mit der Urkunde, die er vom Land Baden-Württemberg erhielt.
Manfred Reufsteck, der sich um den Umweltschutz hohe Verdienste erworben hat, mit der Urkunde, die er vom Land Baden-Württemberg erhielt.

Er ist der „Mister Bernstein“. Diesen Titel kann man dem Gaggenauer Manfred Reufsteck mit Fug und Recht verleihen, denn er hat sich wie kein Zweiter um den Bernsteinfelsen verdient gemacht. Sein Ziel bestand immer darin, „die Schönheit der Landschaft und des Naturgebildes Bernstein bewusst zu machen und zu erhalten“. Für dieses herausragende ehrenamtliche Engagement erhielt er jetzt vom Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Günther H. Oettinger, die Urkunde „Echt gut! Ehrenamt in Baden-Württemberg“ in der Kategorie „Umwelt und nachhaltige Entwicklung“. „Ihr außerordentliches freiwilliges Engagement im Ehrenamt macht unsere Gesellschaft wärmer und lebendiger“, bescheinigte ihm der Ministerpräsident.

Reufsteck, der in seinem 73. Lebensjahr steht, aber heute noch, ohne abzusteigen, mit dem Mountainbike bis zum Bernsteinfelsen hoch fährt, ist Ende 1994 in Rente gegangen. Bei der Firma mit dem Stern war er Leiter des Ideenmanagements, was ihm in Leib und Seele übergegangen ist. Beim Übergang aus einem intensiven Berufsleben in den sogenannten Ruhestand waren gute Ideen gefragt, und Reufsteck setzte sich Ziele. Ein wesentliches bestand darin, sich im Umweltschutz zu engagieren. Dieses Ziel hat er für den Bernstein innerhalb von 13 Jahren mit Bravour erreicht.

Alles begann mit der „Bernsteinplatte“, einer Panorama-Tafel aus Edelstahl, auf dem Felsplateau. Reufsteck entwarf und stellte das informative und übersichtliche Werk im Wert von rund 5.000 Euro selbst her. Geografische, geologische und astronomische Informationen sind darin vereint, und der interessierte Wanderer erfährt bei dem herrlichen Rundumblick beispielsweise, wann und wo zu den vier Jahreszeitenanfängen die Sonne am Horizont untergeht, oder, dass der Erdgegenpunkt zum Bernstein etwa 1.350 Kilometer ostsüdöstlich von Neuseeland im Pazifischen Ozean, zirka 5.000 Meter unter dem Meeresspiegel, liegt. Überhaupt ist diese Tafel ein richtiges Meisterwerk, das von den reichhaltigen Kenntnissen seines Autors zeugt.

1995 stellte Reufsteck das Textblatt „Der Bernsteinfels – sein Panorama und seine Geschichte“ her, das er seit damals jährlich an bis zu 150 Interessierte verschenkt. Seit 2003 veranstaltet er kostenlose natur- und heimatgeschichtliche Exkursionen auf den Bernstein, das sind fünfstündige Touren, die Auge, Geist und Körper erfreuen. Ebenso säubert Reufsteck immer wieder den Bereich um Fels und Hütte und schneidet – in Absprache mit dem zuständigen Revierförster Jochen Müller aus Sulzbach – sporadisch Gehölz zurück, um den Blick vom Felsen aus freizuhalten. 2003 konzipierte und fertigte er die Messing-Texttafel „Der Bernsteinfels“ an. Ein Buntsandsteinblock, den er durch das Forstamt aufstellen ließ, um die Texttafel aufzunehmen, ist seit 2003 erdgeschichtlicher Infoträger und gleichzeitig Appell, „dieses letzte Naturgebilde im Nordschwarzwald unversehrt zu erhalten“. Auch diese Maßnahme bezahlte Reufsteck selbst.

Im Heimatbuch 2006 des Landkreises Rastatt erscheint sein grundlegend recherchierter Beitrag „Der Berstein – Traumberg über dem vorderen Murgtal“. Auch über Dia-Vorträge versteht der rüstige und engagierte Pensionär sein Plädoyer für seinen Lieblingsberg zu halten. Darüber hinaus macht er sich in der Internet-Enzyklopädie „Wikipedia“ für den Bernsteinfelsen stark. Alle diese einzelnen Schritte, die von Beharrlichkeit und Überlegtheit zeugen, zeitigen als reife Frucht die Verordnung vom 5. November 2007, in der die Städte Gaggenau und Bad Herrenalb den Bernsteinfelsen und seine nähere Umgebung mit Wirkung vom 1. Januar 2008 zum Naturdenkmal erklären. Den Initiator und Wegbereiter dieser Maßnahme zeichnete jetzt das Land Baden-Württemberg aus.



 

Springe direkt: