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Netzwerk „Beruf und Familie“ macht Standort Gaggenau stärker

26.11.2014

Die Kooperation des Netzwerks mit dem Verein KINDgenau soll fortgesetzt werden. Carmen Merkel informierte jetzt den Gemeinderat. Foto: StVw
Die Kooperation des Netzwerks mit dem Verein KINDgenau soll fortgesetzt werden. Carmen Merkel informierte jetzt den Gemeinderat. Foto: StVw
Die Kooperation des Netzwerks mit dem Verein KINDgenau soll fortgesetzt werden. Carmen Merkel informierte jetzt den Gemeinderat. Foto: StVw

Im Jahr 2012 haben sich Gaggenauer Unternehmen zum Netzwerk „Beruf und Familie in Gaggenau“ zusammengeschlossen. Hauptgründe des Zusammenschlusses waren der demographische Wandel und der sich abzeichnende Fachkräftemangel. Die beteiligten Unternehmen stellen sich der Frage, wie sie den Standort Gaggenau stärken und für die Beschäftigten attraktiv gestalten können. Jetzt informierte die städtische Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Carmen Merkel den Gemeinderat über das Netzwerk und seine bisherigen Aktivitäten.

Impulsgeber für das Netzwerk war demnach der Standortleiter des Gaggenauer Mercedes-Benz Werkes, Dr. Matthias Jurytko. Er hatte angeregt, gemeinsam Ideen zur Stärkung des Standortes Gaggenau zu entwickeln. Die damalige Leiterin des Frauennetzwerkes im Gaggenauer Benz-Werk, Christine Westermann, und Merkel seitens der Stadt Gaggenau kamen dieser Aufforderung nach und entwickelten das Konzept für das Netzwerk. Die Idee, ein Netzwerk zur gründen, sei im März 2012 den Gaggenauer Unternehmen vorgestellt worden. Daraufhin hätten sich 14 Unternehmen und die Stadt zum Netzwerk „Beruf und Familie in Gaggenau“ zusammengeschlossen.

Im Netzwerk selbst würden bestehende Angebote und neue Themen aufgegriffen und gebündelt – immer mit dem Ziel, dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zielgruppen seien Beschäftigte, die im Unternehmen gehalten werden sollen, aber auch neue Fachkräfte und Familien. Es gehe darum, die Attraktivität des Lebensumfeldes in Gaggenau zu steigern und so einen Wettbewerbsvorteil bei Arbeitsplätzen und Wohnort zu erreichen. Im Entscheidungsgremium säßen Unternehmerinnen und Unternehmer unter der Leitung des Daimler-Standortleiters und von Oberbürgermeister Christof Florus, im Organisationsteam wirkten die Personalverantwortlichen der Mitgliedsunternehmen unter Leitung von Merkel.

Beim ersten Treffen des Organisationsteams hätten sich die Beteiligten der Themen Elternzeit, Kinderbetreuung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Pflege angenommen. So sei es am 7. November 2013 zum Zukunftskongress „Kampf um die Köpfe – Beruf, Familie und Pflege – neue Herausforderungen für Unternehmen“ im Betriebsrestaurant der Daimler AG gekommen (eine Veranstaltung der Stadt Gaggenau und der Wirtschaftsregion Mittelbaden). Noch im selben Jahr habe das Netzwerk auch einen eigenen Flyer vorgelegt. Darin präsentieren sich die beteiligten Unternehmen als familienfreundliche Betriebe. „Wünschenswert wäre natürlich auch ein eigener Internet-Auftritt, aber das geben unsere derzeitigen Ressourcen – personell und finanziell – nicht her“, bemerkte Merkel. Auf der städtischen Homepage sei allerdings ein Link eingerichtet mit Aktuellem aus dem Netzwerk (http://www.gaggenau.de/netzwerk-beruf-und-familie)

Ebenfalls 2013 habe das Netzwerk eine Veranstaltungsreihe zum Thema Teilzeitarbeit angeboten. Teilzeit sei für viele Beschäftigte oftmals die einzige Möglichkeit, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Allerdings könne damit nur schwer ein ausreichendes Einkommen erreicht werden. Auf der anderen Seite stehe das Interesse der Arbeitgeber, die Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften haben und an einer Rückkehr zur Vollzeitstelle interessiert sind. Die Veranstaltungsreihe bot laut Merkel Infos über rechtliche Fragen und ermutigte Frauen als in erster Linie Betroffene dazu, wenn möglich, die Arbeitszeit aufzustocken.

Beim Schwerpunktthema Vereinbarkeit Beruf und Pflege sei zu beachten, dass die Zahl pflegebedürftiger Menschen nach Erhebungen des Statistischen Landesamtes bis zum Jahr 2030 um voraussichtlich 37 % ansteigen werde. Weil die Pflege in zunehmendem Maße von Angehörigen übernommen werde, die gleichzeitig einer Erwerbstätigkeit nachgehen, sei die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auch ein immer bedeutenderes Thema für die Arbeitgeber. Nach neuesten Schätzungen trage jeder siebte Beschäftigte Pflegeverantwortung. Erwerbstätige Pflegende seien hohen Belastungen ausgesetzt, was sich auch auf das berufliche Leistungsvermögen auswirken könne. Das Kompetenztraining Pflege wolle den Beschäftigten signalisieren, dass eine pflegesensible Betriebskultur bei den Unternehmen vorhanden sei, erläuterte Merkel. Im Februar 2014 sei das Kompetenztraining auf gute Resonanz gestoßen. Teilnehmende hätten komprimiert und kompetent Antworten auf relevante Fragen erhalten, um so Beruf und Pflege besser vereinbaren zu können. Das Kompetenztraining solle im Frühjahr 2015 erneut angeboten werden.

Kinderbetreuung sei ein weiterer wichtiger Baustein bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der Urlaubsanspruch der Eltern reiche in der Regel nicht aus, um die Ferienzeiten zu überbrücken. Im Verein KINDgenau habe das Netzwerk einen Partner gefunden, der ein Angebot für zwei Wochen im August ausgearbeitet habe. Dank finanzieller Unterstützung der Netzwerk-Mitglieder sei der Elternbeitrag identisch mit jenem für die Betreuung in einer Ganztagsschule. Eine Neuauflage der Kooperation mit KINDgenau sei für 2015 geplant.

Das Fortbildungs-Angebot des Netzwerks richte sich an Personalverantwortliche, Betriebsräte und andere interessierte Beschäftigte, die in ihrem Unternehmen als Ansprechpartner in Sachen Vereinbarkeit Beruf und Pflege zur Verfügung stehen möchten. Die Fortbildung werde vom Pflegestützpunkt des Landkreises konzipiert und durchgeführt. Weitere Themen, über die das Netzwerk nachdenke, seien Nachwuchsgewinnung und Girls‘ Day Akademie (um das Berufswahlspektrum der Mädchen zu erweitern und ihr Interesse für technische Berufe zu wecken). Doch auch die Themen Gesundheitsmanagement (Gestaltung von altersgerechten Arbeitsplätzen, gesundheitsfördernde Maßnahmen und flexible Arbeitszeitmodelle), Demographische Entwicklung (in den nächsten 15 Jahren werden rund 20 Millionen Menschen das Rentenalter erreichen), Randzeit- und Notfallbetreuung für Kinder, Elternzeit/Wiedereinstieg (mit dem Ziel reibungsloser Abläufe) sowie Hilfsdienst für haushaltsnahe Dienstleistungen stünden auf der Agenda. Der Gemeinderat zeigte sich beeindruckt von Bandbreite und Aktualität der Netzwerkaktivitäten.

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