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Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Christof Florus

15.01.2009

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
verehrte Gäste,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

der Neujahrsempfang der Stadt Gaggenau ist seit langem guter Brauch und zählt zweifellos zu den gesellschaftlichen Höhepunkten in unserer Stadt. Deshalb freue ich mich sehr, dass Sie alle heute hier sind.

Herzlich willkommen!

Meine ersten Grüße gelten unserem Landrat, Herrn Jürgen Bäuerle,
sowie den Bürgermeistern der Nachbarstädte und Nachbargemeinden,
Herrn Werner Happolt von Ötigheim,
Herrn Ernst Kopp aus Bietigheim,
Herrn Karsten Mußler aus Kuppenheim,
Herrn Dietmar Späth aus Muggensturm
und Herrn Robert Wein aus Bischweier.
Dem Verbandsdirektor des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein,
Herrn Dr. Gerd Hager,
und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK,
Herrn Gert Adler.
Ich freue mich, dass Sie trotz Ihrer zahlreichen Verpflichtungen die Zeit finden konnten, heute unsere Gäste zu sein. Haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse.

Willkommen heiße ich die Mitglieder unseres Gemeinde- und Jugendgemeinderates sowie die Ortschaftsräte. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich für Ihre ehrenamtliche Arbeit, die Ihnen neben Familie und Beruf oder Schule einiges an Zeit abverlangt, zu bedanken.

Einen ganz besonderen Gruß richte ich an die Damen und Herren der heimischen Wirtschaft. Nach wie vor sind unsere Industrie- und Gewerbebetriebe, allen voran Mercedes-Benz, die wichtigste Säule für das wirtschaftliche Wohl unserer Bürgerinnen und Bürgern.

Willkommen heiße ich die Vertreter von Kirchen, Feuerwehr, Polizei, Presse, Kindergärten, Schulen und Vereinen.

Sie alle sind aus dem ebenso lebendigen wie vielfältigen Leben unserer Stadt nicht wegzudenken.

Sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Gäste,

ich nutze die Gelegenheit heute, um mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern zu bedanken, die sich im letzten Jahr für unsere Gemeinde engagiert haben. Ob in den Kirchengemeinden, den Vereinen, dem Naturschutz, dem Einsatz für unsere Senioren oder in der Integration von ausländischen Mitbürgern: In vielen Bereichen und Vereinen setzen die Menschen bei uns ihre Freizeit, ihr Können, ihre Erfahrung und auch ihr Herzblut dafür ein, ihren Mitmenschen zu helfen oder für die Gemeinschaft etwas auf die Beine zu stellen.

Vielen, vielen Dank an Sie alle. Sie alle sind eine unentbehrliche Bereicherung unseres Gemeindelebens.
Ihr Engagement macht unsere Stadt erst lebendig.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
verehrte Gäste,

Sie hören es täglich in den Nachrichten!

Nicht nur die Banken sind von der Finanzkrise betroffen, sondern auch große Unternehmen: SAP entlässt Mitarbeiter und erstmals seit mehr als 15 Jahren schickte Daimler wegen der Absatzkrise Zehntausende von Mitarbeitern in Kurzarbeit.

Beunruhigt sie das?
Können sie noch ruhig schlafen?
Oder machen Sie sich Sorgen?
Sorgen um ihren Arbeitsplatz, Sorgen um ihr Haus?!

Es herrscht Panik an der Börse. Manche Börsengurus meinen sogar, die Situation wäre heute schlimmer als 1929.

Ist das wirklich so, meine Damen und Herren?

Sicher: Wir können diese Krise, die durch globale Vorgänge ausgelöst und verschärft wird, nicht mit nationalen oder gar kommunalen Mitteln ungeschehen machen. Aber es gibt guten Grund zur Zuversicht.

Auch auf Bundesebene sieht man das so und reagiert mit einem vielversprechenden Konjunkturprogramm.
Denn Deutschland und auch Gaggenau sind in ihren Grundstrukturen stark und zukunftsfähig. Gerade der Föderalismus in Deutschland und die Städte mit ihrer kommunalen Selbstverwaltung können und müssen jetzt ihre Stärken beweisen.
Bund, Länder und Kommunen müssen jeweils in Ihren Bereichen flexibel, schnell und kreativ zusätzliche Potenziale in einem großen Umfang wecken. Die Krise wird nicht spurlos an uns vorübergehen, sie wird uns vieles abverlangen.
Es kommt jetzt auf den Gemeinsinn und den Zusammenhalt aller Kräfte in der Gesellschaft an, um Stärken gerade in der Krise voll zur Geltung zu bringen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wenn wir in Gaggenau überlegt und strategisch richtig handeln, können wir gemeinsam aus der Krise eine Chance machen. Betriebe und Behörden, Banken und Sparkassen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Verbände, Vereine und Bürgerinitiativen sind aufgerufen, ihren Teil beizutragen. Gerade jetzt sind Mut zur Verantwortung und klare Ziele gefragt.

So wird es uns gelingen, dass unser Land und unsere Stadt familienfreundlich und zukunftsfähig bleiben. Nur miteinander werden wir es schaffen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

trotz der weltweiten Finanzkrise war 2008 für unsere Stadt ein alles in allem gutes Jahr.

Auch wenn Fortschritte von außen noch nicht sichtbar sind, zählt dazu das Sanierungsgebiet „Nördliche Innenstadt“. Mit Blick auf das „Einzelhandelsprojekt Theodor-Bergmann-Straße“ ist es uns gelungen, mit dem Erwerb des Benk-Areals den Weg für die ursprüngliche, optimalere Planvariante frei zu machen.

Zugleich bin ich froh, dass wir mit der Firma SEPA, deren Konzept der Gemeinderat einstimmig gebilligt hat, einen kompetenten Investor gefunden haben, der darüber hinaus unseren Vorstellungen am weitesten entsprochen hat.

Zu den Aktiva in Sachen „Nördliche Innenstadt“ gehört auch der Erwerb des Bahnhofsgebäudes. Damit sind nicht nur die Voraussetzungen geschaffen für die weitere Stadtentwicklung, sondern auch für einen direkten Einfluss auf die Vermietung des Gebäudes.

Im Bereich der Wirtschaft machte Mercedes-Benz als größter Arbeitgeber vor Ort einmal mehr auf sich aufmerksam. Die Verlagerung des Presswerks nach Kuppenheim ist für uns aber nur auf den ersten Blick ein Verlust. Zum einen bleiben die Arbeitsplätze ortsnah erhalten. Zum anderen werden weitere Flächen frei, um unser Benzwerk als Kompetenzzentrum für manuelle und automatisierte Schaltgetriebe abzusichern und aufzuwerten.

In die gleiche Richtung zielt der zwischen Unternehmen und Stadt vorgenommene Grundstückstausch, der dazu beitragen will, die Betriebsabläufe des Automobil-herstellers am Standort Gaggenau zu optimieren.

„Die neue Sparkasse Baden-Baden / Gaggenau ist die Nummer eins in der Region.“

Mit dieser Schlagzeile sorgte die Fusion der Sparkassen Baden-Baden und Gaggenau-Kuppenheim für Aufsehen. Neben dem Erhalt der Arbeitsplätze fällt weitaus mehr ins Gewicht, dass sich eine starke, gesunde Bank aufgestellt hat,
die noch mehr sich dem Mittelstand als kompetenter Partner anbietet
und zugleich in der Lage ist, der derzeitigen Krise zu trotzen.

Ich wünsche der neuen Sparkasse einen guten Start und eine erfolgreiche Zukunft.

Noch ein wichtiges Thema in unserer Stadt war die Neubesetzung der Gesamtheimleiterstelle der Gaggenauer Altenhilfe e.V.

Nach den anfänglichen Turbulenzen haben wir für unseren Verein mit den beiden Heimen eine optimale Lösung gefunden. Herrn Veser, der die Gesamtleitung übernommen hat, und Herrn Peter Koch, der als Leiter des Oskar-Scherrer-Hauses und ständiger Vertreter die Führungsmannschaft vervollständigt.

Auch Ihnen und Ihren Mitarbeitern viel Erfolg!

Zu den Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur zählt die Sanierung der B 462 in Höhe Gaggenau-Mitte, die dank guten Baustellenmanagements ohne Chaos in der Innenstadt vonstatten ging.
Auch die Sanierung von Ottenaus Ortsdurchfahrt, ein langgehegter Wunsch nicht nur der örtlichen Bürger, ist zumindest auf einem Teilstück abgeschlossen, das fehlende wird, sobald es die Witterung zulässt, in Angriff genommen.

Mit Blick auf das städtische Verkehrskonzept sind wir derzeit dabei, mit dem Bau der Rotherma-Querspange das letzte Teilstück zum Abschluss zu bringen. Die neue Verkehrsader ermöglicht nicht nur eine schnellere Anbindung an die B 462, sondern eröffnet als Entree auch neue Perspektiven auf unsere attraktive Stadt.

Unweit dieser Verkehrsmaßnahme kann unser Rotherma mit einer zusätzlichen Attraktion aufwarten.
Mit der neuen „Salzwelt“ wurde nicht nur die ohnehin vielfältige Saunalandschaft erweitert, sondern auch eine Einrichtung geschaffen, die weit über die Region hinaus ihresgleichen sucht.

Unter den Jubiläen ist das 50jährige Bestehen des Rathauses ein Ereignis von besonderem Rang, das wir mit einem Festakt gewürdigt haben. Dabei hat mich vor allem gefreut, dass alle Stadtoberhäupter der letzten vier Jahrzehnte zugegen waren:
Dr. Helmut Dahringer, den ich hiermit herzlich begrüßen möchte, Dr. Thomas Schäuble, Michael Schulz und ich. Der leider bereits verstorbene Josef Hollerbach war durch seine Familie vertreten. Dieses Treffen der ganz eigenen Art ist nicht zuletzt auch ein deutliches Zeichen von Kontinuität und Verbundenheit.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
verehrte Gäste,

die vorrangigen Themen Bildung und Kinderbetreuung habe ich bewusst an den Schluss meiner Retrospektive gestellt, da sie Rück- und Ausblick ideal verzahnen.

So haben wir mit den energetischen Sanierungsmaßnahmen im Bereich Real-, Haupt- und Grundschulen bereits begonnen und werden die noch ausstehenden Aufgaben entsprechend der im Haushalt ausgewiesenen Mittel Stück für Stück abarbeiten. Parallel dazu möchten wir das Ganztagesschulangebot kontinuierlich ausbauen.

Aber auch mit Blick auf die pädagogischen Konzepte zeigen sich unsere Schulen auf der Höhe der Zeit. Dafür sind der bilinguale Zug am Goethe-Gymnasium und der Niveaukurs an der Real- und Eichelbergschule die besonders wichtigen Neuerungen im Schuljahr 2009/2010.

Zur Verbesserung der Kinderbetreuung hat die Stadt einmal mehr die Initiative ergriffen und mit dem Bau einer städtischen Kindertagesstätte Flagge gezeigt.
Wenn alles so glatt läuft wie bisher, kann diese für nicht weniger als 80 Kinder konzipierte Einrichtung im September dieses Jahres an den Start gehen. An dieser Stelle möchte ich auch auf die firmeneigene Kindertagesstätte von Mercedes-Benz hinweisen, die das Angebot in Sachen Kinderbetreuung vorbildlich abrundet.

Mercedes-Benz gibt mir das Stichwort für ein Aufgabenfeld, das mit Blick auf Gaggenaus industriellen Charakter oberste Priorität hat:
die Ausweisung neuer Gewerbegebiete.
Bereits 2008 wurden Vorplanungen ausgearbeitet, um für die Zukunft zwei Gewerbegebiete zu entwickeln: zum einen „Stadteingang Gaggenau-West“ mit 2,5 ha, zum anderen Erweiterungsflächen des Industriegebietes Bad Rotenfels mit 7,5 ha.

Darüber hinaus arbeiten Gaggenau, Kuppenheim und Bischweier gemeinsam an einer guten Lösung für ein interkommunales Gewerbegebiet.

Um unsere Firmen bei ihrer weiteren Entwicklung vor Ort zu unterstützen und damit auch die dazugehörigen Arbeitsplätze zu sichern, können die Fortschritte bei der Vorhaltung von Gewerbeflächen nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Ausweisung neuer Baugebiete ist – ohne die Innenverdichtung zu vernachlässigen - ein weiteres entscheidendes Thema.
Dabei haben wir für Michelbach, Freiolsheim und Selbach bereits die Zielgerade erreicht, aber auch andere Flächen wie „Heil II“ wollen wir baureif machen.

Dass wir dabei die Familien als künftige Bauherren im Auge haben, ist Teil unseres schlüssigen Konzeptes
„Gaggenau, die familienfreundliche Kommune im Murgtal“,
das sich die Aufgabe gestellt hat, maßgebliche Faktoren der Infrastruktur zu optimieren und zu bündeln.

Neben der Bereitstellung bezahlbarer Bau- und Wohnflächen für Familien gehören dazu u. a.
eine effiziente Wirtschaftsförderung,
gute Einrichtungen für Bildung und Betreuung,
die Entwicklung einer attraktiven Einkaufsstadt
und ein leistungsfähiges Verkehrsnetz.

Was Letzteres anbelangt, sind wir am weitesten vorangekommen.
Als ehrgeiziges Ziel verfolgen wir die Umgestaltung des Rotherma-Knotens, wobei die Anbindung an die B 462 kreuzungsfrei erfolgen soll.

Darüber hinaus dürfen wir auch den weiteren Ausbau des Radwegenetzes nicht aus den Augen verlieren.

Die Finanzierung all dieser Projekte stützt sich für die Jahre 2009 und 2010 auf einen soliden, gesund und realistisch aufgestellten Doppelhaushalt. Dieser konnte aufgrund des vorgezogenen Haushaltsbeschlusses bereits vom Regierungspräsidium genehmigt werden. Er lässt sogar Spielräume, um Fehlentwicklungen wie etwa bei der Gewerbesteuer zu kompensieren. Daneben versetzt er uns in die Lage, die im Zusammenhang mit der Finanzkrise aufgelegten Konjunkturprogramme, deren Investitionen auch den Kommunen zu gute kommen, schnell zu nutzen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
verehrte Gäste,
über all diese Fakten hinaus liegt mir viel daran, auch ein paar Anmerkungen auf einem ganz anderen Feld zu machen.

So bin ich froh und erleichtert, wie schnell und entscheidungsfreudig Gemeinderat und Verwaltung ihren Aufgaben nachkommen. Vor diesem Hintergrund möchte ich allen gewählten Gremien unserer Stadt für ihren Einsatz für das Gemeinwohl nochmals ganz herzlich danken. Mit Blick auf die diesjährigen Kommunalwahlen appelliere ich an Sie, dass bei all Ihren Entscheidungen der Parteipolitik immer die Fairness vorangehe. Ungeachtet dessen erwarte ich Ihre kreative Kritik, für die ich immer ein offenes Ohr haben werde.

Ich zähle auf Sie, ich vertraue auf Sie, ziehen wir an einem Strang!

AUS LIEBE ZUR SACHE, AUS LIEBE ZU GAGGENAU.

Bleibt mir noch, dem Klassik-/Rock-Ensemble der Musikschule Gaggenau für die stimmige musikalische Umrahmung des heutigen Abends zu danken.

Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeitern des Helmut-Dahringer-Hauses und des Oskar-Scherrer-Hauses, die uns einmal mehr mit kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen wissen.

Nochmals vielen Dank an alle Mitwirkenden und an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben und weiterhin beitragen werden.

Freuen Sie sich mit mir auf das Klassik-/Rock-Ensemble und den Filmbeitrag „50 Jahre Rathaus Gaggenau“.

Bühne frei für die Gaggenauer Musikschule!



 

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