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Passende Räumlichkeiten gesucht: In Gaggenau soll eine Tafel für Bedürftige eröffnet werden

28.04.2008

Die Rastatter Tafel gibt es seit drei Jahren. Trotzdem ist sie kein zartes Pflänzchen, sondern hat bereits einen beachtlichen Stamm. Das ist gut so, denn der gemeinnützige Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, Armen und Bedürftigen zu helfen. Ernüchternd allerdings ist die starke Nachfrage, auf die das Angebot der Tafel stößt, denn sie spiegelt eine breite Armut in unserer an sich doch so reichen Gesellschaft wider. Jetzt ist der Gedanke aufgekommen, auch in Gaggenau eine Tafel als Außenstelle der Rastatter Zentrale einzurichten.

Hinter dieser Idee stehen das Ehepaar Dr. Hedda und Dr. Helmut Koch, Pfarrerin Helga Lamm-Gielnik (Markusgemeinde), DRK-Ehrenvorsitzender Hans-Jürgen Zink und sein Nachfolger als Vorsitzender des DRK, Horst Neuendorf. „Wie können wir mit der Armutssituation umgehen – speziell direkt vor Ort?“, lautete die Frage, die sich die Kochs stellten. Bei Pfarrerin Lamm-Gielnik stießen sie auf offene Ohren, hat doch die Kirche in diesem Bereich viel Erfahrung. Groß war die Freude, als Gerhard Daul, Vorsitzender der Rastatter Tafel, signalisierte, dass man eine Filiale in Gaggenau mitbetreuen könne.

„In Gaggenau gibt es arme Leute. Das weiß man seit vielen Jahren“, betont DRK-Ehrenvorsitzender Zink. Eine Frau mit Kindern, deren Ehemann wie sie Hartz-IV-Empfänger ist, habe ihn gefragt: „Warum gibt es hier in Gaggenau kein Tafelladen?“ Viele würden nach Rastatt fahren, um dort einzukaufen. Als er sich selbst dort erkundigte, führte Tafel-Vorsitzender Daul Zinks Initiative mit jener der Kochs und der Pfarrerin Lamm-Gielnik zusammen. Die Idee einer Außenstelle in Gaggenau war geboren. Das ging deshalb, weil die Rastatter Tafel inzwischen ein „ausgesprochener Wirtschaftsbetrieb“ geworden sei mit Verwaltung, zwei Lieferwagen, fünf bezahlten Arbeitskräften und rund 80 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Etwa 60 Firmen und Geschäfte würden die Rastatter Tafel beliefern. Diese Basis könne einiges tragen – auch eine Außenstelle in Gaggenau, so Daul.

Wer in der Tafel einkauft, muss zunächst seine Bedürftigkeit nachgewiesen haben. Ein Ausweis mit Lichtbild, den die Tafel ausstellt, weist ihn als Einkaufsberechtigten aus. Das Angebot besteht fast ausschließlich aus Lebensmitteln. Zu entrichten sind zehn bis 15 Prozent des gängigen Einkaufspreises, was zu Rechnungen in Höhe von etwa fünf, sechs Euro pro Einkaufswagen führt. Die Waren sind frisch, verpackt, preislich ausgewiesen und mit Verfallsdatum versehen. „Wir behandeln unsere Kunden nicht als Arme, die Almosen bekommen, sondern als Kunden“, lautet das Tafel-Motto.

In Gaggenau nun stellt sich die Frage: „Wo eine Tafel einrichten?“ Die ehrenamtlich Engagierten sind auf der Suche nach einem geeigneten Raum, der auch mit großen Lieferwagen gut anzufahren ist. Er solle mindestens 100 Quadratmeter groß sein und in Anbetracht der hohen Schamschwelle von Kunden nicht in exponierter Innenstadtlage liegen. Trotzdem müsse er gut erreichbar sein, meinen die Verantwortlichen. „Sobald ein Raum da ist, gehen wir an die Arbeit“, war zu vernehmen. Die Gaggenauer Außenstelle der Tafel werde über getrennte Kontenführung verfügen. „Alle Spenden und Mitgliedsbeiträge aus Gaggenau werden auf das Gaggenauer Konto verbucht“, lässt Daul keinen Zweifel aufkommen.

Der Trägerkreis einer künftigen Tafel in Gaggenau besteht laut Koch aus dem DRK, den Kirchen, der Stadt Gaggenau mit Oberbürgermeister Christof Florus, der Vereinigung der Soroptimisten und weiteren einzelnen Personen. Über 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer habe man bereits gewinnen können. Am Tafel-Projekt Interessierte, mögliche Unterstützer und Hinweise auf geeignete Räumlichkeiten sind herzlich willkommen. Ein Treffen findet am 29. Mai, 19 Uhr, in der Markusgemeinde, Amalienbergstraße 11, statt. Informationen erteilen das Ehepaar Koch unter 07225/1244 und Pfarrerin Lamm-Gielnik unter 07225 1468. (my)

Pressestelle Stadt Gaggenau
Verantwortlich: Manfred Mayer M.A.
Telefon: (0 72 25) 9 62-4 04
Fax: (0 72 25) 9 62-4 09
E-Mail: presse@stadt.gaggenau.de
Internet: www.gaggenau.de



 

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