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Pilotprojekt der Stiftung Gaggenauer Altenhilfe

13.08.2012

Assistenzsysteme für das häusliche Umfeld

Die im Jahr 2002 gegründete Stiftung Gaggenau Altenhilfe hat im zurückliegenden Jahr 2011 erneut einen respektablen Jahresüberschuss erwirtschaftet. Wie der Vorsitzende der privatrechtlichen Stiftung, Andreas Merkel, erklärte, können nahezu 49.134 Euro für die satzungsgemäßen Aufgaben ausgeschüttet werden. Das Ergebnis liegt damit trotz eines für Stiftungen ungünstigen Kapitalmarktes deutlich über dem Niveau des Jahres 2010.

Auf Vorschlag des Vorstandes der Stiftung hat sich das Kuratorium unter Vorsitz von Gaggenaus Oberbürgermeister Christof Florus dieser Tage darauf verständigt, den Betrag in voller Höhe dem Verein Gaggenauer Altenhilfe zur Verfügung zu stellen. Die Mittel sollen für die vielfältigen Aufgaben des Vereins bei der Betreuung der älteren Generation verwendet werden. Es ist vorgesehen, von der finanziellen Zuwendung auf jeden Fall 2.500 Euro für die Arbeit des unter dem Dach des Vereins tätigen Hospizdienstes und weitere 2.000 Euro für die Demenzgruppe einzusetzen.

Nach dem Willen der Stiftungsgremien soll der verbleibende Betrag vom Altenhilfeverein unter anderem dafür ausgegeben werden, um in Gaggenau das alltägliche Leben älterer Menschen situationsabhängig und unaufdringlich zu unterstützen. Konkret geht es um neue Formen der technischen Hilfen im Wohnumfeld, die es den Nutzern ermöglichen, möglichst lange in der vertrauten Umgebung zu leben. Bekanntlich ist gerade für Senioren das gewohnte Lebensumfeld von herausragender Bedeutung. An erster Stelle rangiert dabei die eigene Wohnung. Umfragen zufolge, so Andreas Merkel, möchten ältere Mitbürger selbst dann in ihren eigenen vier Wänden bleiben, wenn sie nicht mehr so mobil, chronisch krank sind oder sich nicht mehr eigenständig versorgen können. Zudem wollten sie ihr unmittelbares Wohnumfeld, das vertraute Quartier, nicht verlassen.

Als Beispiele für Assistenzsysteme für das häusliche Umfeld – in Fachkreisen als Ambient Assisted Living (AAL) bezeichnet – benennt ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung etwa einen automatischen Stand-by-Modus der Wohnung beim Verlassen der Wohnung und Abschließen der Wohnungstür oder eine intelligente, automatisierte Steuerung von Haushaltsgeräten, Licht und Rollläden. Denkbar sind aber auch mit Sicherheitsfunktionen ausgestattete Haushaltsgeräte, wie ein automatisches Abschalten von Bügeleisen, Herd, Backofen, Wasserzulauf zur Badewanne, automatische Lichtsteuerung, Kontrollieren oder das Öffnen von Türen von einem entfernten Platz aus, was insbesondere Menschen mit Bewegungsbeeinträchtigungen entgegen kommt. Wesentliches Element technischer Hilfen ist zudem ein intelligentes Notrufsystem, das im Falle der Gaggenauer Altenhilfe e.V. in enger Kooperation mit dem ambulanten Pflegedienst der Einrichtung angeboten werden kann. Neben dem Sicherheitsaspekt kann das AAL bei der Gesundheits- und Pflegeversorgung, etwa bei der Überwachung einer Medikamenteneinnahme oder beim Erhalt sozialer Kontakte mit entfernt wohnenden Angehörigen und Bekannten, eine wichtige Hilfestellung leisten.

Der Einstieg in eine AAL-Unterstützung trägt Überlegungen des Landesseniorenrates Baden-Württemberg Rechnung. „Stationäre Pflegeeinrichtungen müssen sich öffnen als Dienstleistungszentren für Pflegeleistungen“, so eine Forderung von Roland Sing, Vorsitzender des Landesseniorenrates. Will heißen, ambulante und teilstationäre Pflegeleistungen in der eigenen Häuslichkeit mit anzubieten oder Kooperationen mit ambulanten Pflegediensten durchzuführen. Sing sieht im künftigen Ausbau von AAL-Systemen einen Schlüssel für die regionale Verankerung und Akzeptanz von Pflegeeinrichtungen. „Hier besteht großer Betreuungsbedarf, aber auch ein großes Marktpotenzial. Die technologischen Entwicklungen für die ambulante Versorgung sind erst am Anfang, aber deutlich in ihrer Perspektive erkennbar“, sagt Sing.

Vorstand und Kuratorium würden es begrüßen, wenn der Stiftung für ihre Arbeit aus der Bürgerschaft heraus weitere Zustiftungen oder Spenden zufließen würden. Auskünfte hierzu unter den Rufnummern (07225) 962-480 oder 685-100.

Stiftung Gaggenauer Altenhilfe

Die Stiftung Gaggenauer Altenhilfe, die mit ihrer finanziellen Zuwendung jetzt ein AAL-Pilotprojekt in Gaggenau auf den Weg bringen will, wurde vor fast genau zehn Jahren am 16. September 2002 durch den Verein Gaggenauer Altenhilfe und die Sparkasse Gaggenau-Kuppenheim (jetzt Baden-Baden Gaggenau) gegründet. Zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Stiftung zählt die Förderung der Altenhilfe sowie der stationären und ambulanten Hospizarbeit, insbesondere in der Großen Kreisstadt Gaggenau. Die Stiftung wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigte gemeinnützige und mildtätige Zwecke. Dem Vorstand der Stiftung gehören neben dem Vorsitzenden Andreas Merkel Heimleiter Eberhard Veser und der frühere Sparkassendirektor Dieter Kraft an. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung ist Oberbürgermeister Christof Florus.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-404
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de



 

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