Das Logo der Stadt Gaggenau mit Link zur Startseite der Stadt Gaggenau - Das Wappen der Stadt Gaggenau zeigt in Rot einen weißen Sester (ein Getreidemaß).

Springe direkt:


Sie sind hier:


Übersicht Tastaturbelegung. Startseite aufrufen. Aktuelle Meldungen. Übersicht (Navigation). Hilfe. Kontaktformular.

Inhalt

Stabsübergabe in der Musikschule: Auf Achim Rheinschmidt folgt Oliver Grote

05.04.2016

Oberbürgermeister Christof Florus verabschiedete Achim Rheinschmidt (rechts mit Gattin Annemarie) und begrüßte Oliver Grote (mit Gattin Kerstin). Foto: StVw<br />
Oberbürgermeister Christof Florus verabschiedete Achim Rheinschmidt (rechts mit Gattin Annemarie) und begrüßte Oliver Grote (mit Gattin Kerstin). Foto: StVw
Oberbürgermeister Christof Florus verabschiedete Achim Rheinschmidt (rechts mit Gattin Annemarie) und begrüßte Oliver Grote (mit Gattin Kerstin). Foto: StVw

In der Woche vor Ostern wurde Achim Rheinschmidt auf eigenen Wunsch als Künstlerischer Leiter der Schule für Musik und darstellende Kunst Gaggenau verabschiedet und Oliver Grote als sein Nachfolger im Amte eingeführt. Diese Stabsübergabe umrahmten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler der Musikschule instrumental wie gesanglich in exzellenter Weise.

Nachdem die Musikschule 2009 und 2010 schwere Zeiten durchlebt hatte, war es nach dem Neustart infolge Insolvenz ein Glücksgriff, als Rheinschmidt sich bereit erklärte, die künstlerische Leitung der damals arg gebeutelten Einrichtung zu übernehmen. Rheinschmidt war dazu geeignet wie kaum ein Zweiter. Als gebürtiger Gaggenauer und Leiter der Eichelbergschule Bad Rotenfels in der Stadt bestens vernetzt, ein Kenner der Schullandschaft, des Vereinslebens und der örtlichen Gegebenheiten – und vor allem in fachlicher wie pädagogischer Hinsicht ein Vollblutmusiker: Alle diese Prädikate brachte Rheinschmidt mit. Und er krempelte sofort die Ärmel hoch und richtete mit den einzelnen Fachbereichen die Musikschule neu aus. Rheinschmidts Hauptanliegen bestand von Anbeginn darin, die Musikschule in die Mitte der Gesellschaft zu führen, sie hier wirken und damit nach außen strahlen zu lassen. Die Weichen dafür waren dahingehend gut gestellt, als infolge der Insolvenz der Musikschulverein sich entschieden hatte, die Leitung der Einrichtung fortan in eine kaufmännische und eine künstlerische aufzuteilen. Während die Stadtverwaltung mit ihrer Kämmerei die erste Aufgabe übernahm, hat sie damit Rheinschmidt den Rücken für das Künstlerische freigehalten. „Und Herr Rheinschmidt wusste diese Chance zu nutzen – und brannte ein richtiges Feuerwerk ab“, betonte Oberbürgermeister Christof Florus auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Musikschulvereins.

Ideen, Temperament und Begeisterungsfähigkeit
Rheinschmidt rief neue Veranstaltungen wie „gaggenau.singt“ und „Klangpalast“ ins Leben, setzte auf eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinen – zum Beispiel der Stadtkapelle – und baute die Kooperation mit den Schulen aus. Auch die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe stand bei ihm ganz oben auf der Agenda, was sich beispielsweise in einem Inklusionschor niederschlug. Am Goethe-Gymnasium initiierte er einen Instrumentenzirkel, und die Kooperation mit der Realschule gestaltete er eng. Auch die Stelle eines Instrumentenwarts geht auf ihn zurück. Als es darum ging, einen hochwertigen Konzertflügel anzuschaffen, startete Rheinschmidt die „Steinway-Aktion“ und machte sich sozusagen tastenweise auf die Suche nach Sponsoren. Die Ideen gingen ihm nie aus. Darüber hinaus stieß er Umbaumaßnahmen an der Musikschule an – im Treppenhaus, in Richtung einer neuen „Drumworld“ oder die Gestaltung des Josef-Riedinger-Saales in Zusammenarbeit mit der Hans-Thoma-Schule. Besonders am Herzen lagen ihm Konzerte mit Ballett, Rock- und Klassikelementen, wie er überhaupt die verschiedenen Fachbereiche der Musikschule bei öffentlichen Auftritten zusammenzuführen trachtete – man denke nur an das großartige Konzertereignis „Rock meets Classic“. Rheinschmidt lebte auch die Städtepartnerschaft mit Sieradz, indem er die Zusammenarbeit mit der polnischen Partnermusikschule ausbaute und so auf neue Höhen führte. Das Jubiläumsjahr 2013 – als die Musikschule 40jähriges Bestehen feierte – beschenkte er mit einem ganzjährigen Programm, das noch lange im öffentlichen Leben nachhallte. Nicht zuletzt setzte Rheinschmidt auch auf die Kooperation mit externen Musikern und Musikschullehrern: Die Schülerinnen und Schüler seiner Einrichtung sollten ein denkbar breit gefächertes Lernangebot präsentiert bekommen – ob jetzt in Richtung „Afrikanische Percussion“ oder Gitarre vom Feinsten.

Mit seinem umfassenden Wirken, seinem Temperament und seiner Begeisterungsfähigkeit, die ansteckte und motivierte, brachte Rheinschmidt die Generationen – Jung und Alt, Profis und Laien, Lehrkräfte und Schüler – zusammen. Und das Ergebnis ließ sich sehen und hören, die Musik kam an. „Herr Rheinschmidt und seine Mitstreiter bescherten Gaggenau bleibende Sternstunden der Musik“, unterstrich Florus. Aber das alles erforderte Kraft und Energie, die zehren – und vor allem Zeit. „Herr Rheinschmidt machte aus unserer Musikschule eine schnelle Yacht, die beeindruckend durch die Lebenswellen unserer Stadt gleitet. Die Schülerzahlen kennen nur eine Richtung: nach oben mit heute fast 700!“, so Florus. Aber Rheinschmidt machte das alles nur nebenberuflich, denn im Hauptberuf ist er Rektor der Eichelbergschule geblieben, was allein schon eine Vollzeitstelle ist. Als dann aber die Musikschule in ihrer Entfaltung und Wirksamkeit immer weiter expandierte, stieß das praktizierte Modell an seine Grenzen: Rheinschmidt merkte, dass er die künstlerische Leitung der Musikschule nebenberuflich nicht mehr zu seiner Zufriedenheit leisten konnte. Um die Schule auf ihrem positiven Weg in die Zukunft nicht zu hemmen, äußerte er dann eines Tages notgedrungen die Bitte, seine verantwortungsvolle Aufgabe in andere Hände zu legen. „Dabei hatte er selbst schon seinen Nachfolger auserkoren – und ich denke, wir vom Musikschulverein konnten so eine gute Entscheidung treffen“, bemerkte Florus. „Herr Rheinschmidt hat zusammen mit seinen Begleitern und Unterstützern die Musikschule aus dem Tal der Tränen herausgeführt und wieder zu einer festen und anerkannten Größe in Gaggenau gemacht. Dafür gebührt ihm großer Dank und bleibende Anerkennung, die ich gerne auch im Namen des Trägervereins und des Gemeinderats unserer Stadt ausspreche“, schloss der Oberbürgermeister.

„Fünf Jahre Aufbauarbeit, fünf Jahre Unterstützung von städtischer Seite, fünf Jahre am und teilweise über dem Limit, fünf Jahre Erfolg: Jetzt muss es ein anderer richten“, brachte Rheinschmidt die Sache auf den Punkt. Als Schulleiter einer staatlichen Schule im Nebenamt an der Spitze einer Musikschule: Das sei einmalig in Baden-Württemberg gewesen. Er selbst habe darin die Chance gesehen, Schulen und Musikschule als Kenner der Materie eng aneinander heranzuführen, bemerkte Rheinschmidt. Sein besonderer Dank galt Jochen Baier und Gerold Stefan von der Musikschule, ebenso den einzelnen Fachbereichsleitern wie dem städtischen Kulturamt mit Leiterin Heidrun Haendle. Dem Oberbürgermeister sprach er seinen persönlichen Dank aus für Unterstützung und Fürsorge sowie sein Verständnis beim Rücktritt. Florus sei für ihn „ein wahrer Freund“.

„Gaggenau musikalisieren“ bleibt das Ziel
Rheinschmidts Nachfolger Oliver Grote ist in Gaggenau kein Unbekannter. Vielmehr ist er schon seit zehn Jahren als Honorarkraft für Posaune, Trompete, Euphonium, Klavier und Korrepetition an der Schule für Musik und darstellende Kunst tätig. Es versteht sich von selbst, dass Grote alle fachlichen Qualifikationen für seine neue Stellung mitbringt: So ist er Diplom-Musiklehrer und Kapellmeister. Noch bevor er nach Gaggenau kam, hatte er Gelegenheit, reichhaltige und umfassende Erfahrungen auf seinem breiten Tätigkeitsgebiet zu sammeln. So war er Korrepetitor am Nationaltheater Mannheim, leitete verschiedene Musikvereine und Blasorchester und war sogar Gastlehrer an zwei High-Schools und einer Universität in den USA. Darüber hinaus ist er Verbandsdirigent des Blasmusikverbandes Karlsruhe, stellvertretender Bundesmusikdirektor im Bund Deutscher Blasmusikverbände, Dozent, Dirigent, Juror und sogar Lektor. Mit einem Wort: Grote verkörpert eine geballte Ladung fachlicher Kompetenz, die er erfolgreich in den Dienst der Musik zu stellen weiß. „Deshalb freut es mich als Vorsitzender des Musikschulvereins sehr, dass wir ihn fortan als Künstlerischen Leiter an der Spitze unserer Musikschule wissen. Denn er kennt sein Team, er kennt die Schülerschaft, er kennt die Musikschule, und er kennt Gaggenau“, betonte Florus. „Hinzu kommt, dass er den Weg, den sein Vorgänger eingeschlagen hat, konsequent weitergehen will – so in Richtung Kooperation mit den Vereinen und Schulen. Dass die Stadt – Gemeinderat, Verwaltung und Trägerverein – dabei an der Seite der Musikschule und ihres neuen Künstlerischen Leiters steht, ist eine Selbstverständlichkeit, die ich gleichwohl an dieser Stelle noch einmal dick unterstreichen möchte“, sagte Florus. Dementsprechend bleibt es bei der Aufteilung in Kaufmännisches und Künstlerisches, so dass auch Grote sich voll und ganz auf seine Kernaufgabe wird konzentrieren können. Kontinuität ist auch dahingehend gewährleistet, als Jochen Baier stellvertretender Künstlerischer Leiter der Musikschule bleibt.

Grote sprach von „großen Fußstapfen“, in die er hineingehoben sei. „Gaggenau musikalisieren“: Das sei das Ziel seines Vorgängers gewesen. Diesen großen Gedanken wolle er weiter denken und in der Musikschule fachübergreifend arbeiten, um mit allen Fachbereichen einmal pro Jahr ein großes Event auf die Beine zu stellen. Es gelte, die Schülerinnen und Schüler musisch und künstlerisch zu mündigen Menschen zu formen und die Musikschule zum Aushängeschild der Stadt Gaggenau zu machen.

Pressestelle
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-405
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: presse@gaggenau.de



 

Springe direkt: