06.04.2011
Die Wasserkraftnutzung in der Murg hat eine lange Tradition - ausgehend von der Flößerei bis hin zur späteren Nutzung als Antrieb für die Holz- und Papierindustrie sowie zur Stromerzeugung. In der Vergangenheit konnten bei der Nutzung der Murg die Folgen für Flora und Fauna offensichtlich nicht immer ausreichend abgeschätzt werden. So hat die Population insbesondere der Wanderfische immer mehr abgenommen, da die Durchgängigkeit der Wanderwege durch die technischen Bauwerke eingeschränkt oder gar unmöglich gemacht wurde.
Mit dem Bau der Fischaufstiegs- und Fischabstiegsanlage (Dachwehr) bei der Firma Glatfelder in Gernsbach soll dieses Spannungsfeld zwischen technischer Nutzung durch die Wasserkraft und Anforderung auf Durchgängigkeit der Murg für die Wanderfische aufgelöst werden. Dazu haben sich drei Wasserkraftbetreiber, die Fa. Glatfelter und die Fa. Murgenergie e.K. unter Federführung der Stadtwerke Gaggenau zusammen getan.
"Über einen Zeitraum von fast 10 Jahren haben diese Beteiligten an dieses Projekt geglaubt und haben somit den jetzigen Baubeginn erst ermöglicht. Damit wird ein weiterer wichtiger Baustein des Entwicklungskonzeptes Murg in Angriff genommen", betonte Oberbürgermeister Christof Florus beim Ersten Spatenstich zum Bau der Anlage. Florus' besonderer Dank galt Dr. Hartmann vom Regierungspräsidium Karlsruhe, der sowohl mit seinen Ideen zur Realisierung als auch zur teilweisen Finanzierung über EU-Fördermittel den Bau dieser für die ökologische Verbesserung der Murg wichtigen Anlage erst ermöglichte.
Die Gesamtkosten für die Anlage umfassen rund 862.000 Euro. Der Anteil der EU-Fördermittel beträgt 345.054,50 Euro.
Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
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