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Vielfalt und Brauchtum beim 16. Michelbacher Dorffest

05.09.2006

Altes Handwerk vom Barbier bis zum Strohdreschen präsentiert

Rosetta Gagliardi bei ihrer Arbeit „frisieren und rasieren wie vor 100 Jahren“
Rosetta Gagliardi bei ihrer Arbeit auf dem Dorffest (Fotos RR)
Rosetta Gagliardi bei ihrer Arbeit auf dem Dorffest (Fotos RR)

BNN Pressebericht vom 4. September 2006
Gaggenau-Michelbach (es). Wann hat man schon mal die Gelegenheit, Ortsvorsteher Volkward Vath und die Michelbacher Ortschaftsräte in aller Öffentlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes einmal so richtig „einzuseifen“?
Beim Michelbacher Dorffest. Unter dem Slogan „Frisieren und rasieren wie vor 100 Jahren“ agierten Rosetta Gagliardi, Doris Kohl und Christine Ramsteiner zur Erheiterung der zahlreichen Zuschauer als weibliche Barbiere. Die Friseurinnen schäumten die (mutigen) Herren vor dem Rasieren nach alter Väter Sitte kräftig ein, stutzten den Probanden den Schnauz- oder Vollbart oder verpassten ihnen einen neuen Haarschnitt. Der Erlös der Aktion floss einem gemeinnützigen Zweck zu.
„In kleinen süditalienischen Orten gehen die Männer noch heute täglich zum Barbier und halten dort bei einem Espresso ein Schwätzchen“, erzählte Rosetta. Früher habe der Barbier auch Zähne gezogen oder Aderlässe vorgenommen.
Bis in die 30er Jahre hinein sei der Beruf einzig von Männern ausgeübt worden. Die ausgestellten nostalgischen Utensilien von anno dazumal, darunter Hechel, Kardätsche (zum Ordnen der gehechelten Haare), Streichriemen (zum Abziehen von Rasiermessern), Barteisen (zum Kräuseln des Bartes) oder Ondulierofen (zum Erhitzen der Onduliereisen) muteten recht abenteuerlich an.

Bei der Eröffnung des 16. Michelbacher Dorffestes bei idealem Wetter am Samstagnachmittag hob Ortsvorsteher Volkward Vath das große Engagement der Michelbacher unter Organisator Jürgen Schäfer hervor: „Mindestens 1 000 Menschen haben zum Gelingen unseres Dorffestes beigetragen.“ Vom Musikverein Michelbach unter der Leitung von Josef Kraft begleitet, wurde das „Badner Lied“ gesungen.

Dank einer glücklichen Fügung, so OB Michael Schulz, sei das Fest just mit der Partnerschaftsbegegnung zusammengefallen: „Ganz Michelbach hat sich herausgeputzt, um unseren Freunden aus Frankreich und Polen Tradition und Brauchtumspflege zu demonstrieren.“ Eugen Weber, für die Rolle des bärtigen Dorfschütz samt obligatorischer Schelle geradezu prädestiniert, verlas zur allgemeinen Erheiterung mit gestreng-amtlicher Miene die „Notstandsgesetze“, ehe die Trachtentanzgruppe der Naturfreunde unter der Leitung von Cornelia Abendschön viel Beifall erntete und OB Michael Schulz den Fassanstich vornahm. Auf der Festbühne erfreute danach die polnische Tanzgruppe „Sieradzanie“ mit temperamentvoller Folklore. Ob Straßenmusikanten oder asiatische Kampfkunst, ob Strohdreschen, Buchbinderei, Filzmacher oder Drechslerwerkstatt, ob Landsknechtleben, Most, Bibbeleskäs oder eigens gebrauter Gerstensaft – den Besuchern wurde wieder eine Vielfalt an Brauchtum, Handwerk, Kunst und kulinarischen Genüssen geboten. So konnte Jürgen Wieland, Andreas Herm und Peter Vogt vom „Freizeitclub Ranch“ unter der Leitung von Jürgen Rieger beim Bau eines rustikalen zweiten Bushäusels aus Lärchenholz für die Michelbacher Schule zugeschaut werden.
Mit gezielten Hammerschlägen auf dem Dengelstock demonstrierte die Michelbacherin Mathilde Kugel die Kunst des Sensendengelns.
Gleich nebenan arbeitete Steinmetz Georg Wipfler an seinem mittlerweile 15. Buntsandstein, in diesem Jahr mit der Inschrift „Rundweg Michelbach“. Enkel Samuel (11) hat sich die handwerklichen Fertigkeiten seines Großvaters abgeschaut und bereits schon zwei schöne Vogeltränken gestaltet. Beim Dorffest wusste Samuel mit Handfäustel und Spitzmeisel schon recht geschickt umzugehen. Eine Besonderheit stellte eine auf Initiative von Inge Schäfer von der Kirchengemeinde St. Michael ausgestellte Zeichnung von Michelbach aus dem Jahr 1565 dar.
Die in einem Glasrahmen hinterleuchtete Abbildung gilt als bisher älteste bekannte Darstellung ihrer Art.



Großer Umzug als
Höhepunkt des 16. Dorffestes

Ortskern in Michelbach beim Umzug am Sonntag
Einblick in Brauchtum, Handwerk und bäuerliches Leben in frühere Zeiten
Einblick in Brauchtum, Handwerk und bäuerliches Leben in frühere Zeiten

Gaggenau-Michelbach (ko). 29 Gruppen mit rund 400 Mitwirkenden beteiligten sich gestern Nachmittag am Festumzug des Michelbacher Dorffestes, der vom Mühlwegplatz in Richtung Lindenplatz führte und von einigen tausend Besuchern verfolgt wurde.
Der Umzug gab Einblick in Brauchtum, Handwerk und bäuerliches Leben in früherer Zeit. An den Festbühnen wurden die einzelnen Gruppen vorgestellt. Angeführt wurde der Umzug durch Dorfschütz Eugen Weber. In einem Mercedes-Oldie folgten das Alt-Dreamteam Rudi Rieger und Gustav Schiebenes, begleitet vom Musikverein und den Kirchenschweizern.
Zu den Mitwirkenden gehörten nicht nur mehrere Gruppen und Vereine aus Michelbach, sondern auch Gäste aus den Gaggenauer Partnerstädten Annemasse und Sieradz, die bayerische Musikkapelle aus Pflugdorf/ Stadl, die Hecker- und Biedermeiergruppe aus Gernsbach, eine historische Gruppe aus Michelbach-Schotten mit Kuhfuhrwerk sowie der Heimatverein Stupferich mit bäuerlichen und höfischen Tänzen.
Der Unimogclub präsentierte einen Nostalgie- Unimogbus und die Gruppe um Jörg Villinger einen Langholzwagen, dessen Ausmaße großes fahrerisches Können erforderte.



Erfolgreiche 4. Michelbacher Meile

Start der Kids bei der 4. Michelbacher Meile
Zahlreiche Kids beim Start
Zahlreiche Kids beim Start

Weiter rundete der Dorflauf die "4. Michelbacher Meile" ein gelungenes Dorffest 2006 mehr als gebührend ab.
Weitere Infos zur Meile unter: Eingang hier



 

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