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Volkward Vath und Günter Spannagel verstorben

02.09.2015

Gaggenau verliert zwei herausragende Persönlichkeiten

Gaggenau hat im vergangenen Monat August zwei herausragende Persönlichkeiten verloren: Der ehemalige Michelbacher Ortsvorsteher Volkward Vath und der vormalige Gaggenauer Feuerwehrkommandant Günter Spannagel sind verstorben.

Vath hat sich um die Geschicke Michelbachs in hohem Maße verdient gemacht. Sein Name wird für immer verbunden bleiben mit dem hervorragenden Abschneiden des schönen Fachwerkdorfes beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“. Hier erzielte Michelbach auf Landesebene eine Goldmedaille und auf Bundesebene eine Silbermedaille. Darüber hinaus fällt das Jubiläumsjahr 2002 in die Amtszeit von Vath. Ein ganzes Jahr lang feierte Michelbach damals sein 900jähriges Bestehen. Die Menschen strömten zu Zigtausenden herbei. Vath verstand es damals, die Werbetrommel für Michelbach zu rühren und gerade im Tagestourismus – unter Einbindung der Stadtbahn – mit den Pfunden des Dorfes zu wuchern.

„Heute kann sich Michelbach sehen lassen. Es hat eine intakte Infrastruktur, der Ortskern ist neu gestaltet (man denke an den Lindenplatz), die Kirche saniert, und die Gastronomie lebt. Diese Entwicklung hat Volkward Vath maßgeblich begleitet“, sagte Oberbürgermeister Christof Florus 2009 bei der Verabschiedung Vaths als Ortsvorsteher. In dieser Eigenschaft hatte der Verstorbene seine Michelbacher Dorfgemeinschaft stets zu mobilisieren gewusst. Und die Dorfgemeinschaft ließ sich motivieren und begeistern. Dabei ging Vath immer mit gutem Beispiel voran und packte an, wo Not am Mann war. Hier wie auch sonst kam ihm seine reichhaltige Berufs- und Lebenserfahrung zugute. Vath war ein Mann des Marketings, der Öffentlichkeitsarbeit. Ziele formulieren und Strategien entwickeln, um die Vorgaben zu erreichen, waren sein Tagesgeschäft. Hinzu kam seine Weltoffenheit. Wer wie er sieben Jahre lang in mehreren Ländern Asiens als Entwicklungshelfer tätig war, hat über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut und entscheidende Prägungen erfahren. Darüber hinaus arbeitete Vath über Jahrzehnte hinweg in Führungspositionen großer Unternehmen und hat sich gerade um den Unimog und dessen Verbreitung in der ganzen Welt bleibende Verdienste erworben.

So war Vath ein erfahrener Mann, als ihn der Ruf der Kommunalpolitik ereilte. Für die Belange Michelbachs handelte er stets mit Nachdruck und einleuchtenden Argumenten. Für seine Michelbacher war er immer erreichbar. Die außergewöhnliche Dorfgemeinschaft, ihren Zusammenhalt, ihre Tatkraft und ihren Ideenreichtum wusste er zu schätzen. Diese Dorfgemeinschaft hatte ihn und seine Frau Beatrix Ende der 1960er Jahre aufgenommen, in diese Dorfgemeinschaft wuchsen auch die Kinder hinein, hier lebte Vath glücklich bis zuletzt. Anfang August ist er im Alter von 80 Jahren verstorben – nach einer vieljährigen, wirkungsvollen Tätigkeit als Ortschaftsrat, Gemeinderat, Parteivorsitzender, Ortsvorsteher und Mitglied zahlreicher Ausschüsse.

Hohe und bleibende Verdienste um Gaggenau hat sich auch Spannagel erworben hat. Seine Tätigkeit bei der Stadt nahm er 1969 auf. Vorher hatte er das Zimmermannshandwerk erlernt und war bei mehreren Firmen tätig. Als begabter Handwerker wirkte er bis Anfang der 1990er Jahre als Hausmeister, Marktmeister sowie im Hauptamt. Maimarkt und Herbstmesse organisierte er mit viel Freude und Engagement. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb er für die Baurechtsbehörde in Brandschutzangelegenheiten beratend tätig. „Seine Arbeitsweise war geprägt von verantwortungsbewusster Selbstständigkeit und absoluter Zuverlässigkeit“, unterstrich Oberbürgermeister Florus in seiner Trauerrede. „Mit seiner stets zuvorkommenden Wesensart sowie seiner Hilfsbereitschaft erwarb sich Herr Spannagel bei Vorgesetzten, Kollegen sowie in der Bevölkerung Respekt und Anerkennung.“

Spannagels eigentliche Berufung war die Feuerwehr. Hier avancierte er zum Kommandanten, Vorbild und zur Leitfigur. Alle seine Kinder sind aktiv in der Feuerwehr. Mit besonderem Stolz erfüllte ihn, dass Sohn Dieter 1997 seine Nachfolge als Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gaggenau antrat. Dieser Feuerwehr war der Senior bereits 1951 beigetreten. Als einer der ersten Atemschutzgeräteträger weit und breit betrat er neue Wege. Aufgrund seiner Führungsqualitäten und der Fähigkeit, die Kameraden zu motivieren, wurde er 1973 an die Spitze der Gaggenauer Wehr gewählt. Seine Entscheidungen bei Einsätzen hat er stets ruhig und besonnen getroffen. 1997 ernannten ihn seine Mitstreiter zum Ehrenkommandanten. Große Verdienste hat sich Spannagel um die Partnerschaft mit Annemasse erworben. So war er der erste Gaggenauer Feuerwehrmann, der in den Anfangsjahren der Städtepartnerschaft an der Seite von Oberbürgermeister Dr. Helmut Dahringer die französische Partnerstadt besuchte. Annemasse verlieh Spannagel 2011 die Ehrenbürgerschaft.

Auch bei der Eingemeindung der Gaggenauer Ortsteile und der damit verbundenen Integration von ehemals selbstständigen Feuerwehren in die Gesamtwehr hat der Verstorbene wertvolle Arbeit geleistet und Fingerspitzengefühl bewiesen. Den Bau des neuen Rettungszentrums in der Unimogstraße begleitete und förderte er. Seinem unermüdlichen Engagement ist es letztlich zu verdanken, dass in Gaggenau eine moderne, gut ausgerüstete und gut ausgebildete Feuerwehr heranwuchs. Auch die Jugendförderung lag ihm am Herzen. Die Deutsche Jugendfeuerwehr dankte es ihm mit der Verleihung der Ehrennadel. Auch der für den gesamten Landkreis Rastatt zuständige Umweltschutzzug als Bestandteil der Feuerwehr Gaggenau ist ein Kind Spannagels. Für seine langjährige aktive Dienstzeit erhielt er das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Gold und wurde zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Gaggenau ernannt. Der Deutsche Feuerwehrverband würdigte seine hervorragenden Leistungen mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber und in Gold, und der Kreisfeuerwehrverband verlieh ihm seine höchste Auszeichnung – die Feuerwehrehrenmedaille in Gold – und ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Die Stadt Gaggenau zeichnete ihn mit der Ehrenmedaille aus. Jetzt ist Spannagel im Alter von 82 Jahren verstorben.

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