Das Logo der Stadt Gaggenau mit Link zur Startseite der Stadt Gaggenau - Das Wappen der Stadt Gaggenau zeigt in Rot einen weißen Sester (ein Getreidemaß).

Springe direkt:


Sie sind hier:


Übersicht Tastaturbelegung. Startseite aufrufen. Aktuelle Meldungen. Übersicht (Navigation). Hilfe. Kontaktformular.

Inhalt

Vom Gaswerk zum Erfolgsunternehmen: Stadtwerke Gaggenau feiern 100jähriges Jubiläum

12.09.2011

Das Gaswerk Gaggenau auf einer Zeichnung des Stadtchronisten Willi Echle.<br />
Foto: Stadtarchiv
Das Gaswerk Gaggenau auf einer Zeichnung des Stadtchronisten Willi Echle. Foto: Stadtarchiv
Das Gaswerk Gaggenau auf einer Zeichnung des Stadtchronisten Willi Echle. Foto: Stadtarchiv

Die Stadtwerke Gaggenau feiern am 1. und 2. Oktober ihr 100jähriges Bestehen - willkommener Anlass zurückzublicken und die Geschichte dieses für die Gaggenauer Bevölkerung nicht wegzudenkenden Traditionsunternehmens näher zu beleuchten. Heute starten wir mit der ersten von vier Folgen.

Wir schreiben das Jahr 1911. In Gaggenau, einer kleinen Gemeinde im Murgtal mit damals ca. 3.100 Einwohnern, werden Weichen für die Zukunft gestellt. Der Gemeinderat mit gerade mal sieben Köpfen und der Bürgerrat mit 60 Entscheidungsträgern hatten Beschlüsse zu fällen, die viele Jahrzehnte später als tragfähige Grundlage eines erfolgreichen Unternehmens in Gaggenau bezeichnet werden können.

Das gut gehende Unternehmen, das Eisenwerk in Gaggenau, das damals bereits etwa 1.000 Beschäftigte zählte, besaß und betrieb seit Jahren ein kleines Gaswerk auf dem heutigen Geländes des Murganabades. Damit wurden der eigene Energiebedarf gedeckt und die hergestellten Gasgeräte getestet. 1910 waren die Auftragsbücher so voll, dass eine Erweiterung des Gaswerkes dringend notwendig wurde. Allerdings verweigerte der Gemeinderat die Baugenehmigung.

Vielleicht auch deshalb, weil das Gremium schon 1909 beschlossen hatte, ein gemeindeeigenes Gaswerk zu bauen, um sich von den qualmenden und stinkenden Petroleumlampen sowie den umständlich zu handhabenden Holzherden und Holzöfen zu verabschieden. Doch irgendwie geriet das Gaswerk trotzdem wieder in Vergessenheit. Jetzt aber war seine Zeit gekommen.

Gleichwohl gestaltete sich alles nicht einfach, denn ein neues Problem trat auf. Immer mehr Stimmen zweifelten daran, ob Gas überhaupt die Energie der Zukunft in Gaggenau sein sollte, und gaben zu bedenken, ob es nicht besser wäre, auf Elektrizität zu setzen. Ein regelrechter Streit entbrannte unter den Verantwortlichen und in der ganzen Gemeinde, bis man sich letztendlich doch für Gas entschied. Nebenbei sei erwähnt, dass die Ottenauer auf Elektrizität setzten. Aber auch in Gaggenau sollte die Elektrizität bald Einzug halten (nachzulesen in "Der Gaggenauer Gaskrieg" von Jürgen Öesterle, 2005).

So begann man in Gaggenau mit dem Bau des ersten städtischen Gaswerkes. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 200.000 Goldmark, was für einen kleinen Ort wie Gaggenau keine geringe Summe darstellte. Die Entscheidung für das Gaswerk sollte sich aber schon bald als eine gute Investition für die Zukunft erweisen.

Im Oktober 1911 war es dann soweit. Die Gemeinde Gaggenau konnte ihr erstes städtisches Gaswerk in Betrieb nehmen - mit einer maximalen Tagesproduktion von 2.000 m³ Stadtgas, hergestellt aus Steinkohle (Erdgas stand erst einige Jahrzehnte später zur Verfügung), und einem Rohrleitungsnetz von gerade mal 12 km Länge. Schon im Dezember 1911 wurden ca. 35.000 Kubikmeter Gas verkauft.

Bereits im Jahr 1912 erforderten die benötigten Gasmengen eine Erweiterung der Anlage mit einem Bauaufwand von 50.000 Mark. Somit konnte man dann, nach einigen Rückschlägen durch den Ersten Weltkrieg, die Jahresproduktion bis ins Jahr 1929 auf nahezu eine Million Kubikmeter Stadtgas steigern.

Heute, nach 100 Jahren, wird schon lange kein Stadtgas mehr aus Steinkohle produziert. Die Gasversorgung wurde schon vor Jahrzehnten auf Erdgas umgestellt. Gas ist aber heute noch neben der Elektrizität die wichtigste Energieart für Industrie und Haushalt in Gaggenau. Das Leitungsnetz der Gasversorgung ist auf ca. 200 km angewachsen und versorgt Kunden in fast allen Ortsteilen von Gaggenau, dazu in Bischweier und in Kuppenheim. Im Jahr 2010 wurden fast 38 Millonen Kubikmeter Gas aus dem Netz der Stadtwerke Gaggenau entnommen.

So begann mit der Gasproduktion 1911 im gemeindeeigenen Gaggenauer Gaswerk die Geschichte eines Unternehmens, das jetzt sein 100-jähriges Jubiläum feiert - Ihre STADTWERKE GAGGENAU.

Manfred Mayer M.A.
Pressesprecher
Stadt Gaggenau
Tel. 07225 / 962-404
Fax 07225 / 962-409
E-Mail: m.mayer@gaggenau.de



 

Springe direkt: