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Von Mexiko nach Michelbach

17.06.2010

Bericht im Badischen Tagblatt vom 14.06.2010. Text Heiko Borscheid.

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Bernd Schmitt und Ortsvorsteher Franz Kowaschik
Bernd Schmitt und Ortsvorsteher Franz Kowaschik

Da staunten die Ottenauer nicht schlecht, als am Samstag um die Mittagszeit herum ohne Gewitterwolken und trotz blauem Himmels Donner einsetzte. Wo hatte dieses dunkle Grollen seinen Ursprung? Wenige Augenblicke später löste sich das Rätsel auf: Vom Sportplatz kommend, überquerte eine Gruppe Motorradfahrer die Ebersteinstraße in Richtung Südwesten. Das Besondere an diesem Korso – er stammt aus Mexiko.

Angeführt wurde die Gruppe von Bernd Schmitt – einem eigentlich waschechten Michelbacher. Den 46-Jährigen hatte es 1994 im Auftrag der damals noch bestehenden Firma Roth nach Mexiko verschlagen. Nachdem die Firma ihre Tore für immer geschlossen hatte, blieb Schmitt dort und ist mittlerweile selbstständiger Partner mehrerer Firmen im Bereich von Mehrwegverpackungen. Der passionierte Motorradfahrer schloss sich in Mexiko einem Motorradclub an, den er nun in seine Heimat führte.

„Die Idee entstand schon vor zwei Jahren. Viele zeigten Interesse daran, nach Europa zu reisen“, erzählt Schmitt. Er nahm das Heft in die Hand und organisierte die Tour, die am 10. Juni in Hamburg begann. Die 15 Motorräder kamen mit dem Schiff in Hamburg an, während die 25 Mitglieder des Clubs das Flugzeug als Transportmittel wählten.



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Der Lindenplatz im Zeichen der "Chapter Puebla"
Der Lindenplatz im Zeichen der "Chapter Puebla"

Pünktlich um 14 Uhr traf die „Chapter Puebla“, die der Club aus dem gleichnamigen mexikanische Ort heißt, am Samstag am Lindenbrunnen in Michelbach ein. Die Freude war groß, als Bernd seine Mutter Emma und seine Schwester Andrea in die Arme schließen konnte. Mit einem Schlachtruf auf mexikanische Art zeigten die Gäste aus weiter Ferne, dass es ihnen im Murgtal offensichtlich sehr gefällt. „Michelbach, Michelbach, ra, ra, ra“ hallte es immer wieder über den Lindenplatz.

Ortsvorsteher Franz Kowaschik begrüßte die Gäste herzlich und ließ seine Rede vom „verlorenen Sohn“ Bernd Schmitt übersetzen. Im Anschluss ging es in sein Elternhaus, wo die Mexikaner einheimischen Fleischkäse kosten durften.

Bis Donnerstag sind die Mitglieder des „Chapter Puebla“ in Michelbach einquartiert. „Von hier aus unternehmen wir Tagesausflüge. Geplant ist eine Fahrt nach Heidelberg, nach Straßburg und natürlich durch den Schwarzwald“, erklärt Schmitt. Danach geht es weiter Richtung Süden bis nach Italien, ehe am 3. Juli von Hamburg aus die Heimreise beginnt. Für alle, die sich die geplante Route nicht einprägen können, wurde für die Europatour ein eigenes Outfit, auf dem jede Station aufgedruckt ist, entworfen.

Am Samstagabend hat der mexikanische Motorradclub die Gelegenheit genutzt, um bei der Feier zum 18-jährigen Bestehen des „Harley-Club Rastatt“ zugegen zu sein. „Diesen Termin haben wir absichtlich so gewählt“, verrät Schmitt. Bei der großen Sause auf dem Ottenauer Sauberg waren rund 200 Motorradfreunde anwesend und konnten sich bei Livemusik und Kurbelwellenweitwurf bestens amüsieren. Außerdem wurde die lauteste sowie die schönste Harley gekürt. Auch die Fahrer mit der weitesten Anreise erhielten einen Preis. Dieser ging konkurrenzlos nach Mexiko.

Ehe Bernd Schmitt, der gemeinsam mit seiner Frau im Zuge seiner Europareise in Michelbach Station macht, wieder seinen Heimatort verlässt, gibt es am Mittwoch noch ein großes Fest. Dann nämlich feiert seine Mutter Emma ihren 75. Geburtstag. Ein ganz besonderes Geschenk ist dabei die Anwesenheit ihres Sohnes Bernd mit Frau und 23 mexikanischen Freunden, die dann wohl „Emma, Emma, ra, ra ,ra“, rufen werden.

Mit freundlicher Unterstützung:Badisches Tagblatt



 

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