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Die Schüler auf das Leben vorbereiten

11.11.2006

In der Atelierstunde an der Michelbacher Grundschule bringen Eltern den Kindern Fertigkeiten des Alltags bei / Großer Erfolg

Frank Rieger in der Grundschule Michelbach im Einsatz
Rettungsassistent Frank Rieger im Einsatz
Rettungsassistent Frank Rieger im Einsatz

BT Bericht vom Samstag, 11.11.2006
Von "einer einmaligen Sache im Schulbezirk", schwärmt auch Schulleiterin Evi Böhmer, die die Idee für dieser Art der Vermittlung von "Lebenskompetenz" hatte. Kinder wie Eltern seien "vollauf begeistert". Und das ist auch gut so, denn den Eltern kommt bei der Atelierstunde eine tragende Rolle zu. "Nicht wir Lehrer betreuen die Kinder, sondern Eltern, Großeltern oder andere Menschen aus dem Umfeld." Sie sind gefragt, wenn es darum geht, den Grundschülern mit ihrem Wissen und Können Dinge aus dem praktischen Leben zu vermitteln, sagt Lehrerin Gudrun Njie. Sinn sei es, die Kinder besser auf das Leben vorzubereiten und den Erfahrungsschatz aus der Gemeinschaft weiterzugeben, erklärt sie das dahinter stehende Konzept. Böhmers Idee folge damit den Anforderungen des neuen Bildungsplans, in dem die Schule nach außen geöffnet und großer Wert auf engagierte Elternarbeit gelegt wird. "Die Schule wird als Lebensraum im Dorf wahrgenommen. Die Bürger sind zur Mitarbeit eingeladen", so Evi Böhmer.

Weil das in Michelbach gut funktioniert, übernehmen seit einigen Wochen freitags ab 12.15 Uhr Väter und Mütter das "Kommando". Die Lehrer stehen für Fragen zur Verfügung, "und wir müssen auch ein bisschen auf die Disziplin der Schüler achten", sagt Anette Kühn schmunzelnd, als ein Schüler laut rufend durchs Schulhaus saust. Aus den eingegangenen Angeboten der Eltern durften sich die Schüler einen Wunschzettel basteln, dann wurden die Gruppen eingeteilt.

Zumeist sind zehn Schüler in jedem Projekt aktiv. "Nur für den Englischkurs haben sich gleich 20 Interessenten eingetragen", sagt Kühn. Die meisten Angebote dauern über fünf Freitage, dann kommt etwas Neues. Manche Kurse finden aber auch nur einmal statt: "Pfannkuchenbacken macht halt nur einmal Sinn", gibt Kühn ein Beispiel, während sie weiter durchs Schulhaus führt. Knöpfe annähen, Wissenswertes zum Thema Wald oder Marmelade kochen standen schon auf dem Programm der Atelierstunde.

Gestern wurden Sitzbänke bunt bemalt, Muffins gebacken und verziert, und im Keller wurde mit Holz gearbeitet. An anderer Stelle lernen die Kinder - Jungs wie Mädchen - einen Esstisch herbstlich zu decken und zu dekorieren. Nur in der Turnhalle ist es auffallend ruhig: Dort findet die Yoga-Stunde statt. Höhepunkt gestern dürfte aber der Besuch von Rettungsassistent Frank Rieger gewesen sein, der seine Kollegen samt Krankenwagen zum Erste-Hilfe-Kurs mitgebracht hatte.

Die Atelierstunde läuft noch bis Weihnachten, ab Februar soll es dann mit neuem Programm weitergehen, kündigt Anette Kühn an: Dazu sucht die Schule noch Personen, die sich berufen fühlen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an die Kinder weiterzugeben. Die Schule freut sich über neue Angebote, (07225) 72560.



 

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