Oberbürgermeister Christof Florus zeichnet Gaggenauer Preisträger des 55. Europäischen Wettbewerbes aus

Setzten sich schöpferisch mit dem europäischen Gedanken auseinander und schufen Preiswürdiges: die ausgezeichneten Gaggenauer Schülerinnen und Schüler im Bürgersaal des Rathauses.

Setzten sich schöpferisch mit dem europäischen Gedanken auseinander und schufen Preiswürdiges: die ausgezeichneten Gaggenauer Schülerinnen und Schüler im Bürgersaal des Rathauses.

Fast 190.000 Schülerinnen und Schüler aus nahezu 1.900 Schulen haben europaweit am diesjährigen 55. Europäischen Wettbewerb teilgenommen. Über 60.000 Schülerinnen und Schüler kamen aus 701 Schulen Baden-Württembergs. In Gaggenau wurden 32 Arbeiten preisgekrönt – 16 mit dem Ortspreis und 16 mit dem Landespreis, wobei sechs Arbeiten, und das ist eine ganz besondere Leistung, sogar den Bundespreis erhielten. Jetzt zeichnete Oberbürgermeister Christof Florus alle Preisträger während einer Feierstunde im Bürgersaal des Rathauses aus.

Florus erinnerte an die Ursprünge des Europäischen Wettbewerbs und an den Gedanken, auf diesem Weg die Jugend mit dem europäischen Gedanken vertraut zu machen und so das europäische Bewusstsein zu fördern. Gerade das diesjährige Motto „Dialog der Kulturen“ sei ein Gebot der Stunde. „Wir in Gaggenau haben darin übrigens große Erfahrung, denn wir sind eine Stadt mit einem hohen Ausländeranteil und einer über Jahrzehnte hinweg gelungenen Integration. Freilich ist ein ,Dialog der Kulturen’ gerade heutzutage auch weltweit angesagt, allein schon deshalb, um in Frieden und Gerechtigkeit miteinander leben zu können“, betonte das Stadtoberhaupt.

Florus dankte allen Schülerinnen und Schülern für ihre Bereitschaft, sich schöpferisch mit dem europäischen Gedanken auseinanderzusetzen. „Nur so kann Europa wachsen. Wir müssen einander kennen und verstehen lernen, auf dass eine gemeinsame Zukunft menschenfreundlich gelingt“, so der Verwaltungschef, dessen Dank auch den betreuenden Pädagogen galt.

„Europa wird in Gaggenau gelebt und praktiziert“, attestierte Günter Höflinger, der die Grüße der Europa-Union, Kreisverband Baden-Baden/Rastatt, überbrachte. Höflinger verwies auf die lebendigen Städtepartnerschaften Gaggenaus mit Annemasse und Sieradz, auf einen regen Schüleraustausch über Grenzen hinweg und auf länderübergreifende Vereinsaktivitäten. Der hohe Stellenwert des Europäischen Wettbewerbs sei daran ersichtlich, dass der Europarat und der Bundespräsident seine Schirmherren sind. Höflinger würdigte die „stattliche Anzahl von Preisträgern“ aus Gaggenau, das im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe „sehr weit vorne“ liege.

Im Rahmen des Europäischen Wettbewerbs werden bildnerische und schriftliche Arbeiten ausgezeichnet. Ortspreise für bildnerische Arbeiten gingen an: Marcel Kugler, Nico Debelt, Florian Fütterer, Sofie Gräßle, Laura Bastian, Artur Schartner, Carmen Kutt, Sarah Haitz (allesamt Realschule), Anna-Lena Bleier, Patrycja Czerniec, Tanja Naujoks, Marlene Westemeyer, Sarah Wilhelm, Steven Hirth, Jana Rahner, Sarah Riedinger und Sina Heck (allesamt Goethe-Gymnasium).

Mit Landespreisen, ebenfalls in der bildnerischen Kategorie, wurden bedacht: Gloria Karcher, Jana Weiler, Luisa Schulmeister, Alessia Ragusa, Patrick Rößler, Roman Mekkel (alle Realschule), Fabian Vugrin, Sarah Haist und Eva Holfelder (alle Goethe-Gymnasium). Einen Landespreis für ihre schriftliche Arbeit erhielt Julia Schiel vom Goethe-Gymnasium.

Landes- und Bundespreise in der bildnerischen Sparte gingen an: Alma Richtzenhain, Tamara Straub (beide Realschule), Samantha Gantner, Nicola Krettenauer und Nicole Esse (alle Goethe-Gymnasium). Laura Pasura vom Goethe-Gymnasium erhielt für ihre schriftliche Arbeit den Landes- und Bundespreis.

Als betreuende Pädagogen der sechs Gaggenauer Bundespreisträgerinnen bekamen Präsente: Sabine Bayerl, Christine Gress, Birgit Trapp-Fattohi, Rainer Mohr (alle Realschule), Dr. Roland Purkl und Kristine Weigmann (beide Goethe-Gymnasium).

Es war beeindruckend zu hören, was Landespreisträgerin Julia Schiel und Bundespreisträgerin Laura Pasura aus ihren Arbeiten vortrugen. So hob Schiel, die über „Menschen anderer Kulturen“ geschrieben hat, die Wichtigkeit der Sprache und ihrer Kenntnis für Kommunikation und Integration hervor. „Parallelgesellschaften – europäische Wirklichkeit?“, fragte Pasura in ihrem Essay kritisch. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Begriff nicht selten missbräuchlich benutzt werde, um Vorurteile zu schüren. Pasura plädiert dafür, Ausländer gleichberechtigt an der Gesellschaft partizipieren zu lassen, um ihnen so Perspektiven zu eröffnen. Als Basis für verbindliche kulturelle Spielregeln mit dem Ziel der Toleranz und des Respekts nennt sie „Zivil- und Menschenrechte“.

Die bildnerischen Arbeiten der Preisträger hängen allesamt im ersten Obergeschoss des Rathauses zur Ansicht aus. Den Festakt im Bürgersaal umrahmten Sandra Heberle und Gerold Stefan (beide am Altsaxophon) musikalisch.

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