Link zur Startseite der Stadt GaggenauWappen der Gemeinde Michelbach: Weißes Hufeisen auf blauem Grund

Springe direkt:


Sie sind hier:


Übersicht Tastaturbelegung. Startseite aufrufen. Aktuelle Meldungen. Übersicht (Navigation). Hilfe. Kontaktformular.

Inhalt

Gaggenauer Gaststätten aus drei Jahrhunderten

12.04.2007

Foto-Ausstellung mit Begleitband im Christoph-Bräu

Michael Werner zeigt die Ausstellung.
Über 20 gerahmte Fotografien über Gaggenauer Gaststätten sind in einer Ausstellung in der Gaststätte Christoph-Bräu zu sehen.
Über 20 gerahmte Fotografien über Gaggenauer Gaststätten sind in einer Ausstellung in der Gaststätte Christoph-Bräu zu sehen.

Der 10. September 1944 stellt ein einschneidendes Datum in der Geschichte Gaggenaus dar. Damals, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs (1939-1945), legte ein verheerendes Bombardement die Stadt an der Murg in Schutt und Asche. Das alte Gaggenau ging für immer unter und mit ihm viele, wesentliche Zeugnisse seiner Geschichte. Jene Dokumente, die überlebten, sind heute in einem vorzüglich sortierten Stadtarchiv griffbereit. So ist es auch möglich, die Gaggenauer Gaststättenkultur in etwa zu rekonstruieren.

Diesen Versuch unternahm Klaus Werner, Seniorchef der Gaggenauer Christoph-Bräu GmbH. Für die Erstellung einer 30seitigen Broschüre „Gaggenauer Gasthäuser im 18., 19. und 20. Jahrhundert bis zum 10. September 1944“ gewann der Initiator den freien Journalisten Adolf E. Kugel. Das Bändchen ist für 2,50 Euro in der Gaststätte Christoph-Bräu, Alois-Degler-Straße 3, 76571 Gaggenau erhältlich. Neben den Archiven der beiden Tageszeitungen vor Ort leistete die Leiterin des Stadtarchivs, Karin Hegen-Wagle, grundlegende Dienste am Zustandekommen der Broschüre und der Ausstellung, die von dem Büchlein begleitet wird und bis zum Sommer im Christoph-Bräu zu sehen ist.

Die über 20 gerahmten Fotografien zeigen Gaggenauer Gaststätten aus drei Jahrhunderten. Anhand eines Stadtplanes ist gut nachvollziehbar, wo welche Lokalitäten standen. Im 18. Jahrhundert konnte das damalige Dorf Gaggenau, das nicht mehr als 500 Einwohner zählte, sich bereits mit vier Wirtschaften schmücken, die Schildgerechtigkeit besaßen. Im 19. Jahrhundert kamen weitere hinzu, und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen dem mittlerweile über 3.000 Einwohner umfassenden Gaggenau schon mehr als ein Dutzend Wirtschaften zur Verfügung. Über viele freilich ist zwischenzeitlich der Mantel der Vergessenheit hinweggegangen. Gerade in dieser Hinsicht aber leisten Ausstellung und Begleitband wertvolle Erinnerungsdienste.

Noch ist die Hoffnung nicht geschwunden, dass Ausstellungsbesucher ihrerseits ergänzendes Bildmaterial beisteuern könnten. Christoph-Bräu-Geschäftsführer Michael Werner appelliert an geschichtskundige Bürgerinnen und Bürger, sich mit den Ausstellungsmachern in Verbindung zu setzen, so sie über weitere Informationen zu dem Thema verfügten. Allerdings weiß der bebilderte Begleitband auch jetzt schon über manche Kuriosität zu berichten und erläutert Begriffe wie „Schildgerechtigkeit“ oder „Klaviersteuer“, gewährt einen Rückblick auf zwei „Wirte-Kriege“ in Gaggenau und lässt auch einen Zeitzeugen zu Wort kommen.



 

Springe direkt: