In seiner Begrüßungsrede nannte der Vorsitzende des Musikvereins Michelbach die strenge Probenarbeit als Grund für die seit nunmehr 10 Jahren währende fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Benno Kiefer. Auf welch Erfolg versprechendem Weg die Michelbacher Musikanten seit Jahren sind, davon konnten sich die zahlreichen Konzertbesucher gleich zu Beginn beim Auftritt der Jugendkapelle unter Leitung von Melanie Bach überzeugen. Über zwanzig junge Musiker/innen konnten bei vier kleinen Stücken einen sehr beachtlichen Ausbildungsstand nachweisen.

Kurt Holfelder der mit vielen Hintergrundinfos durch das Programm führte, kündigte mit „The Olympic Spirit“ das erste Stück der Gesamtkapelle an. Dem Orchester unter Leitung von Benno Kiefer gelang es dabei sehr anschaulich, diesen olympischen Geist durch die Wiesentalhalle wehen zu lassen; alle Register trugen mit viel Enthusiasmus zu einem gelungenen Auftakt bei. Mit der modernen Klangcollage „Pacific Dreams“ von Jacob de Haan folgte ein sehr schönes, melodiöses Stück in dem vor allem die Blechbläser gefordert waren. In die Zeit der alten Griechen wurde das Publikum mit dem Werk von Kees Vlak „Return to Ithaka“ zurückversetzt. Die Reise des antiken Helden Odysseus, mit ihren Stationen rund um das Mittelmeer, bildete die Szenerie für verschiedene Melodien. Orientalische Klänge waren ebenso vertreten, wie griechische Sirtakirhythmen. Melanie Bach glänzte als hervorragend aufgelegte, sehr musikalische Klarinettensolistin und begeisterte nicht nur Dieter Knittel, den Bezirksvorsitzenden des Blasmusikverbandes. Mit lobenden Worten über die Michelbacher Musikanten leitete er zum Ehrungsteil über. Thomas Rieger (Flügelhorn) und Andreas Paul (Trompete, Keyboard, Gesang) wurden für 25 jähriges Musizieren mit der silbernen Ehrennadel und einer Urkunde des Blasmusikverbandes geehrt. Vom Vorsitzenden des Musikvereins wurde Benno Kiefer für sein 10 jähriges Engagement mit der silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. Außerdem wurde mit Günter Schnepf einer der verdienstreichsten Musiker nach 54 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Nach der Pause präsentierte Benno Kiefer erstmals seine neu formierte Big Band – einen Bläsersatz, verstärkt um Keyboard, Percussion und E-Gitarre. In „Edge of the Knife“ bewies der Trompeter Robert Rieger mit messerscharfen Einsätzen, dass er sich in dieser Musikrichtung wohl fühlt. Ein dickes Ausrufezeichen setzte Andreas Paul mit der Gesangsnummer „Ich atme ein“ von Roger Cicero. „Shish Kebap“ bescherte den Zuhörern vielleicht Erinnerungen an den letzten Türkeiurlaub. Mit der Aufforderung zum Tanz hatte Benno Kiefer zwar keinen Erfolg, die abschließenden Titel „Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung“ und „Dance with me“ verfehlten ihr Ziel dagegen nicht. Benno Kiefer glänzte als Saxophonsolist und die Big Band wurde mit viel Beifall von der Bühne verabschiedet.

Nicht nur, weil in der Presse „die ganze Bandbreite der Blasmusik“ angekündigt worden war, sondern weil sich die volkstümliche Blasmusik eines großen Freundeskreises erfreut, spielte dann die Gesamtkapelle zunächst den schmissigen Marsch „Der Sonne entgegen“ und mit den Polkas „Frühlingsträume“ und „Alte Freundschaft“ zwei Titel von Peter Schad. Weitere Facetten der Blasmusik blitzten bei den abschließenden Stücken auf. „Jupiter Pop Style“ von Gustav Holst war für das Publikum mit seinen fernöstlichen Harmonien zunächst etwas ungewohnt. Dafür dürfte das folgende „Portrait von Carlos Santana“ alle Zuhörer mit bekannten Melodien begeistert haben. Michael Martini verkörperte den Latinorocker mit einem zart schmelzenden Saxophonsolo. Zum Abschluss einer äußerst gelungenen Reise durch die wunderbare Welt der Blasmusik spielte Florian „Satchmo“ Helmer den fast weihnachtlich anmutenden Flügelhornsolo „What a wonderfull world“. Mit lange anhaltendem Beifall wurden der Solist, die Kapelle und ihr Dirigent Benno Kiefer von der Konzertbühne verabschiedet.