Der Akt - die Quelle der Inspiration

Die Auseinandersetzung mit dem Akt bleibt eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Durch die Abbildung des nackten Körpers kann der Kunstschaffende seine innere Welt durch die Art der Darstellung mit einfließen lassen.

Acht Teilnehmerinnen aus Gaggenau, Weisenbach, Baden-Baden und Sinzheim hatten sich am Samstag, den 9. April zusammengefunden, um am Seminarkurs Aktzeichnen unter der Leitung von Christina Humpert in der Schule für Musik und Darstellenden Kunst teilzunehmen.

Nach einer kurzen Einführung in die Proportionslehre ging es direkt mit einer groben Skizze los, in welcher nur die Größenverhältnisse des männlichen Modells, Reinhard Lumpp aus Karlsruhe, ohne anatomische Einzelheiten und ohne Schatten erfasst wurden.
Danach wurde eine sehr große Kohlezeichnung angefertigt, in der Details erkennbar waren. Es stand mehr Zeit zur Verfügung, um den Rhythmus zu zeichnen, die perfekte Linie nachzuziehen, Verkürzungen zu erkennen und umzusetzen.
Mittlerweile merkten alle, dass es nicht nur für das Modell anstrengend war, ruhig zu sitzen oder zu stehen, sondern dass man sich sehr konzentrieren musste, weil die Zeit für eine Zeichnung immer sehr begrenzt war.

Vor der Pause sollte noch ein Bild in Farbe entstehen. Das Modell wurde anschließend auf tonwertigem Papier mit Pastellkreiden festgehalten. Hier konnten sich die Kursteilnehmerinnen auf eine Region des Körpers beschränken. Dabei war es spannend zuzuschauen, welchen fragmentarischen Ausschnitt sie wählten. Es ließen sich teilweise Bezüge zu Egon Schiele herstellen, mancher Akt wirkte allein durch die Farben wie ein Einzug des Frühlings. Sowohl Formen, als auch Perspektiven wurden erkannt und die Linienführung wurde zunehmend sicherer.

Nach einer kleinen Stärkung nahm Reinhard nochmals zwei Positionen ein, damit er in Aquarellfarbe und in Acrylfarbe abgebildet werden konnte. Nach den anfänglichen Übungen waren die Damen nun im Malfluss und somit wurden die farbigen Aktmalereien zu den individuellsten Bildern des Tages, da ihre eigene Farbsprache mit ins Spiel kam.