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Nach verheerender Nazi-Herrschaft seit Jahrzehnten im Dienste deutsch-französischer Freundschaft tätig

10.10.2007

Ehemalige badische und elsässische Flakhelfer treffen sich auf dem Gelände des vormaligen Sicherungslagers Rotenfels

Ehemalige Flakhelfer gedachten an der Erinnerungstafel im Bad Rotenfelser Kurpark der Naziverbrechen.<br />
Ehemalige Flakhelfer gedachten an der Erinnerungstafel im Bad Rotenfelser Kurpark der Opfer von Naziverbrechen.
Ehemalige Flakhelfer gedachten an der Erinnerungstafel im Bad Rotenfelser Kurpark der Opfer von Naziverbrechen.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges 1944/45 waren sie 15- bis 16-jährige Schüler. Dass Naziregime zog sie als sogenannte Flakhelfer ein, die auf aussichtslosem Posten den herannahenden Bombergeschwadern Paroli bieten sollten. Jene, die den Krieg überlebten, begannen sich bald schon regelmäßig zu treffen. So entstand ein deutsch-französisches Netzwerk (etliche der damaligen Flakhelfer sind Elsässer), das bis heute Bestand hat. Sie, die sich um die deutsch-französische Verständigung verdient gemacht haben, besuchten im vergangenen Jahr das im Elsass gelegene Konzentrationslager Schirmeck, in dem die Nationalsozialisten bis 1945 ihr verbrecherisches Unwesen trieben. Jetzt trafen sich die südbadischen und elsässischen Flakhelferfreunde auf dem Gelände des vormaligen Sicherungslagers Rotenfels im heutigen Kurpark.

Hierher hatten die Nationalsozialisten 1944 das KZ Schirmeck verlegt, nachdem die Alliierten in Richtung Rhein vordrangen. Oberbürgermeister Christof Florus hieß die Gäste bei der Gedenktafel im Kurpark willkommen. Er bescheinigte den Anwesenden, „Verständigung und Versöhnung über Landesgrenzen hinweg zu praktizieren und vorzuleben“. Florus erinnerte an die schlimme Zeit, als die im Sicherungslager Rotenfels Inhaftierten für die deutsche Kriegsmaschinerie zu schuften und im bombardierten Gaggenau Aufräumdienste zu leisten hatten. Abgesehen davon waren die Häftlinge auch im Sicherungslager Rotenfels den Verbrechen der Nazis ausgesetzt. Zahlreiche Menschen ließen hier ihr Leben.

Den heute fast 80-jährigen ehemaligen Flakhelfern aus Südbaden und dem Elsass attestierte Florus: „Sie haben überlebt – doch nicht einfach so weiter gelebt. Ihre grenzübergreifende Freundschaft trug mit dazu bei, dass die sogenannte ‚Erbfeindschaft’ zwischen Deutschland und Frankreich keine solche blieb, sondern dass Versöhnung um sich greifen und einen Neuanfang in Frieden und Freiheit ermöglichen konnte“.

An das „Meer aus Blut, Leid und Elend“, das über lange Zeit hinweg das Leben im Rheingraben zwischen Frankreich und Deutschland gekennzeichnet habe, erinnerte Lothar Bäuerle, vormals Pfarrer in Ottenau, aus dem Kreis der Flakhelferfreunde. Nachdem deutsch-französischen Krieg 1870/71, dem Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 und dem Zweiten Weltkrieg 1939 bis 1945 sei zwischen Deutschland und Frankreich endlich Frieden eingekehrt dank entscheidender Persönlichkeiten wie Charles de Gaulle und Konrad Adenauer oder Francois Mitterand und Helmut Kohl. Als „kleinen Beitrag zum gemeinsamen Gebäude Europa“ wollte Réne Luders den deutsch-französischen Freundeskreis der ehemaligen Flakhelfer verstanden wissen. Friede, Freundschaft und Brüderlichkeit seien die Ideale, denen sie stets gefolgt seien.



 

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