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Revierübergreifende Drückjagd: 250 Jäger, Treiber und Helfer bringen links der Murg 24 Wildscheine zur Strecke

04.12.2007

Da hängen Sie: die erlegten Wildschweine von der Drückjagd am Samstag, 1. Dezember 2007 auf Gaggenauer Gemarkung.
Hier hängen sie, die Schwarzkittel. Die Jäger wollen dem Borstenvieh auch weiter zu Leibe rücken.
Hier hängen sie, die Schwarzkittel. Die Jäger wollen dem Borstenvieh auch weiter zu Leibe rücken.

Nachdem die Schwarzkittel es in jüngster Zeit entschieden zu weit getrieben haben, rückten ihnen Jäger, Treiber und sonstige Aktive am Samstag gehörig zu Leibe. „Ziel der Drückjagd ist, die aktuell hohen Wildschweinbestände effektiv zu regulieren“, betonte Markus Krebs, Leiter des Forstbezirkes Gaggenau. Diesem Ziel sind die Verantwortlichen mit 24 erlegten Wildschweinen (geschossen wurden auch 13 Rehe) ein gutes Stück näher gekommen. Die Jagdstrecke wurde auf dem Hofgut Amalienberg ausgeweidet und fachmännisch untersucht, bevor sie in Kühlwagen verschwand.

Gerade in jüngster Zeit waren namentlich in Gaggenauer Stadtteilen wie Selbach, Sulzbach und Michelbach die Wogen hochgeschlagen, weil Grundstückseigentümer nicht mehr ein und aus wussten, wie sie sich der wühlenden Tiere erwehren sollten. Deshalb initiierte das Forstamt, Bezirksleitung Gaggenau, die jetzige Drückjagd im Gebiet links der Murg. Während die Federführung beim Gaggenauer Forstbezirksleiter Krebs lag, zeichnete der Selbacher Revierförster Reinhold Künstle für das Organisatorische zuständig. Besonders stolz waren die Verantwortlichen darauf, dass es ihnen – angesichts landesweit steigender Schwarzwildbestände – gelungen war, den Gedanken einer revierübergreifenden Treibjagd umzusetzen.

Zum Abschuss freigegeben waren Schwarzwild, Rehwild (mit Ausnahme von Rehböcken, die bereits Schonzeit haben) und Füchse. Die beteiligten Jagden auf den Gemarkungen Gaggenau, Kuppenheim und Baden-Baden waren: der Staatswald im Landkreis Rastatt, Gaggenau links der Murg, Selbach, Großkrappenloch, Wissling, Kuppenheim, Ebersteinburg und der Staatswald im Stadtkreis Baden-Baden. Insgesamt wurden über 3.000 Hektar bejagt, etwa 250 Personen waren im Einsatz.

Dem großräumigen, gemeinsamen Jagdtermin der staatlichen und privaten Jagdreviere folgte der gemeinsame Abschluss mit anschließendem geselligem Beisammensein auf dem Hofgut Amalienberg. Beim zentralen Aufbrechen durch gelernte Metzger wurden die aktuellsten fleischhygienischen Vorschriften bestens beachtet. Weil das erlegte Wild umfassend untersucht wurde – die Wildschweine beispielsweise auf Trichinen, Schweinepest und Cäsium-Belastung hin –, kann der Verbraucher sicher sein, unbelastetes und hochwertiges Fleisch zu erwerben. „Der Verbraucher im Murgtal weiß: Unser Wildbret ist in Ordnung und rundum kontrolliert. Man weiß, was man auf dem Tisch hat“, unterstrich Jagdleiter Krebs.

Lediglich mit dem Wetter konnten die Akteure nicht ganz zufrieden sein. Die regnerische und windige Witterung dürfte sie daran gehindert haben, noch mehr Schwarzwild zu erlegen. Schützenkönig wurde Harald Mack aus Gernsbach. Er erlegte drei Wildschweine und ein Reh. Dafür gratulierte ihm Oberbürgermeister Christof Florus, der sich für das Engagement der Jäger, Treiber und ihrer Helfer, um der Wildschweinplage Herr zu werden, bedankte. Als Jäger mit von der Partie waren übrigens der Loffenauer Bürgermeister Erich Steigerwald, der ein Wildschwein erlegte, und Weisenbachs Bürgermeister Toni Huber.

Die Jäger lassen jetzt nicht mehr locker. Bereits am morgigen Freitag wird wieder zum großen Halali geblasen, diesmal rechts der Murg im Bereich des Eichelbergs bei Gaggenau-Bad Rotenfels und –Oberweier. Hier werden 40 Schützen die Gewehre schultern, kündigte Krebs an. Tags darauf, am Samstag, gehen die Jäger dann am Mittelberg bei Moosbronn auf die Pirsch.

Wer beim Lesen dieser Zeilen Appetit auf Wild bekommen haben sollte, dem sei gesagt, dass man das hochwertige Fleisch bei den örtlichen privaten Jägern erhält. Darüber hinaus vermarktet das Kreisforstamt des Landkreises Rastatt das begehrte Lebensmittel. Ansprechpartner sind die örtlichen Revierleiter, die im Telefonbuch unter „Forstverwaltung“ abgedruckt sind. Das Kreisforstamt führt unter der Telefonnummer (07225) 381-4400 eine Bestelliste. Metzgereien bieten Wildfleisch küchenfertig (zerlegt und vakuumverpackt) an. Nicht zuletzt lockt die heimische Gastronomie mit schmackhaften Wildgerichten aus heimischer Jagd.



 

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