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Vitrine im Eingang des Rathauses zeigt bislang unbekannte Kostbarkeiten der Glashütte Gaggenau

01.06.2007

Herr Moser und Frau Häfele vor der Vitrine im Rathaus-Foyer.
Neben einem originalgetreuen Modell der Glashütte Gaggenau sind im Foyer des Rathauses derzeit auch bislang unbekannte Schmuckstücke der legendären Manufaktur zu bewundern.
Neben einem originalgetreuen Modell der Glashütte Gaggenau sind im Foyer des Rathauses derzeit auch bislang unbekannte Schmuckstücke der legendären Manufaktur zu bewundern.

Die Stadtgeschichtlichen Sammlungen, die auf die Sammelleidenschaft ihres Leiters Hans-Jürgen Moser zurückgehen und in Wechselausstellungen im Haus am Markt zu sehen sind, strahlen weit über die Grenzen Gaggenaus hinaus. Vor nicht allzu langer Zeit erhielt Moser einen Anruf aus Stuttgart. Am anderen Ende der Leitung war nicht irgend jemand, sondern eine direkte Nachfahrin des legendären Franz Anton Rindeschwender, der zwischen 1725 und 1803 lebte, die Gaggenauer Glashütte maßgeblich prägte und hier auch Oberschultheiß war. Gerda Carstens, so heißt die Dame aus Stuttgart, teilte mit, der Stadt Gaggenau Kostbarkeiten aus Glas aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Dauer ausleihen zu wollen. Als sie allerdings die Glasausstellung im Haus am Markt sah, war sie so beeindruckt, dass sie sich entschloss, ihre seltenen Glasexponate aus dem Familienbesitz der Stadt Gaggenau zu stiften.

Moser ließ es sich nicht nehmen, jetzt, wo ein originalgetreues Modell der Glashütte Gaggenau im Foyer des Rathauses zu sehen ist, gleich nebenan in einer Vitrine auch jene Kostbarkeiten zu präsentieren, die die Rindeschwender-Nachfahrin der Stadt stiftete und die in jener Glashütte entstanden sind, wie sie die benachbarte Vitrine detailgetreu dem Betrachter vorstellt.

Dabei handelt es sich um eine in blau-weiß gehaltene Bonboniere mit Teller, die mit äußerst zarter Kunstfertigkeit besticht. Die Fußschale aus Kristallüberlaufglas ist in weinrotem Ton gehalten und ausgesprochen fein verziert. Überaus filigran ist der durchsichtige Schmuckbecher, den der denkwürdige Ausspruch ziert: „Ehret die Frauen! Sie flechten und weben himmlische Rosen ins irdische Leben.“ Zwei Lithographien aus der Zeit um 1840 zeigen die Urahnen der Stifterin: Franz Karl Häfelin (1782 bis 1860), Schwiegersohn von Ulrich Rindeschwender (ein Sohn des alten Rindeschwender) und zwischen 1825 und 1843 Werkmeister der Glashütte in Gaggenau, und Maria Sabina Häfelin (1786 bis 1845), eine geborene Rindeschwender. Ein „Spezialbecher“ aus dem reichhaltigen Depot der Stadtgeschichtlichen Sammlungen – aus Kristallglas und mit einem Motiv des Schlosses Rotenfels – rundet die geschichtsträchtige Exponatenpalette im Foyer des Rathauses ab. Sie ist gleichzeitig Appetithäppchen für die umfassendere Ausstellung im Haus am Markt. Dabei hofft der Leiter der Stadtgeschichtlichen Sammlungen, dass auch weitere Gaggenauerinnen und Gaggenauer dem Beispiel der Stuttgarter Stifterin folgen und Raritäten aus ihrem Familienbesitz ebenfalls der Stadt Gaggenau vermachen, so über die Zeiten retten und der Öffentlichkeit vor Augen führen.



 

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